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Zum Käsemachen auf den Bauernhof – Charles III. besucht Ökodorf

Feinlöchrig, mit intensiv würzigem Aroma, aber trotzdem mild. So beschreibt Katja von Maltzan den Käse, den König Charles III. am Donnerstag bei seinem Besuch auf dem Ökohof Brodowin herstellen soll. «Wir haben gehört, dass der König ein großer Käseliebhaber sein soll», sagte von Maltzan, die den Hof gemeinsam mit ihrem Mann führt, der Deutschen Presse-Agentur. «Das haben wir zum Anlass genommen, für ihn eine eigene Kreation herzustellen. Es sei ein Käse nach Tilsiter Art, verfeinert werde er mit Möhrensaft. «Das gibt ihm etwas Süße und eine orangene Farbe – wie beim britischen Cheddar.»

Am zweiten Tag seines Staatsbesuchs bereist Charles, der als Verfechter des Bio-Landbaus bekannt ist, auch das rund 80 Kilometer nordöstlich von Berlin gelegene Ökodorf. Dort will er sich über nachhaltige Landwirtschaft und den Schutz von Feuchtgebieten informieren – und beim Käsemachen selbst Hand anlegen. Bei der Produktion soll Charles die Käsemasse mit der Hand in eine Käseform füllen und glatt streichen.

Der Brodowiner Königskäse, der eine Kronen-Prägung bekommen werde, müsse etwa sechs bis acht Wochen reifen. Insgesamt sollen etwa 150 runde Laibe dieser besonderen Kreation entstehen, die man später kaufen könne.

Der Besuch von Charles auf dem 2500 Hektar großen Hof sei eine große Ehre, sagte von Maltzan. «Dass der König sich entschieden hat, auf seinem ersten Staatsbesuch nach Brodowin zu kommen, ist ein Statement für den ökologischen Landbau und für Nachhaltigkeit.» Er sei ein «Biopionier schlechthin», für den die ökologische Landwirtschaft eine Herzensangelegenheit sei. Sie freue sich, ihm die Hand schütteln zu dürfen.

Charles setzt sich seit Jahrzehnten für die biologisch-dynamische (demeter) Landwirtschaft ein und gilt vielen als Vorreiter auf dem Gebiet. Bereits in den 1980er-Jahren stellte er die Landwirtschaft auf seinem Landgut Highgrove in Gloucestershire auf Öko-Betrieb um. Ein Schritt, für den ihn damals viele belächelten.

Neben der Käseproduktion werde der König sich über das spezielle Konzept des Ökodorfes informieren, sagte von Maltzan. Auf dem Hof, auf dem 160 Milchkühe, 300 Milchziegen und 1800 Hennen leben, wird neben 20 Gemüsesorten auch Getreide und Tierfutter angebaut. Es gibt einen Bio-Kisten-Lieferservice, einen Hofladen und Gastronomie.

Wenn Charles Lust hat, könnte er sich am Donnerstag auch schon krönen lassen – mit einer Schokoladen-Krone. Daran habe die Konditormeisterin des Hofes zweieinhalb Wochen lang gearbeitet, sagte van Maltzan. Sie sei aus weißer Schokolade – die Edelsteine aus Zuckerglasur – und der Krone nachempfunden, mit der Charles im Mai gekrönt wird. Auch die Größe stimme. «Theoretisch könnte er sie gleich aufsetzen.»

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