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Zähne zeigen in Sachsen: Dental Museum will international werden

Im Städtchen Colditz mitten in Sachsen dreht sich alles um den richtigen Biss. Die Ausstellung im Dental Museum könnte selbst den größten Zahnarzt-Muffel packen. Der Museumsleiter hat große Pläne.

Zwischen historischen Zahnbürsten, Füllungen aus verschiedenstem Material, Zahnarzt-Stühlen überzogen mit Leder oder Samt und zahlreichen Zähnen könnte im Dental Museum von Colditz selbst Zahnarzt-Muffel das Interesse für Zahnheilkunde packen.

«Wir haben die größte Sammlung weltweit», sagte Museumsleiter Andreas Haesler. Das Museum in der Kleinstadt, die in Sachsen etwa auf halbem Weg zwischen Leipzig und Chemnitz liegt, will einen Rundumblick auf das Thema Zahn werfen.

Gezeigt werden etwa Zahnprothesen aus Kautschuk oder Elfenbein, Zangen aus Römerzeiten, Zahnbürsten von Adeligen oder Zahnstocher unterschiedlichster Ausführung. Nach einer verlängerten Winterpause ist das Museum ab April wieder regulär geöffnet, ab Mai ist eine neue Ausstellung geplant. Doch man hat noch größere Pläne.

Requisiten für Netflix-Serie und Gäste aus den USA

Neben den ausgestellten Stücken schlummere in Colditz ein weitaus größerer Schatz, den Haesler in rund 30 Jahren unter anderem aus privaten Sammlungen, Archiven, Museen und Bibliotheken zusammengetragen hat: insgesamt über eine halbe Million Objekte der bis zu 2500 Jahre zurückgehenden Geschichte der Zahnmedizin.

«Freunde, Bekannte, Zahnärzte – mich erreichen regelmäßig Anrufe und so kommen immer mehr Dinge dazu», erzählt der Zahntechniker. Mit besonderen Stücken stattete der gebürtige Thüringer zahlreiche Filmsets aus – unter anderem am Set der im vergangenen Jahr erschienenen Netflix-Serie «1899».

Gäste begrüßten Haesler und sein Team aus aller Welt: «Für dieses Jahr haben sich schon Gruppen aus den USA und Prag angemeldet.» Das Museum lockt aber nicht nur Fachkundige. «Zu uns kommen auch Familien. Jung und Alt hat Spaß am Thema Zahn.»

Die internationale Bekanntschaft des in Colditz aufbewahrten Zahnheilkunde-Schatzes wolle der Museumsleiter in Zukunft mit einem digitalen Archiv weiter ausbauen. «Wir wollen unsere Sammlung digital durchsuchbar machen, damit Sammlerinnen und Sammler auf der ganzen Welt zusammenarbeiten können», sagt Haesler.

Die Vision des Museumsleiters

Im medizinischen Bereich brauche es jedoch eine neue Archivierungssystematik – auch deshalb werde das Projekt noch einige Zeit in Anspruch nehmen: «Ich will kein 0815-Archiv. Wir arbeiten beispielsweise mit den Universitäten in München und Kiel zusammen. In Colditz soll dann das Zentrum der Geschichte der weltweiten Zahnheilkunde sein», so die Vision von Haesler.

Würde das in Colditz schlummernde Potenzial ausgenutzt, sagt er, sei auf der gesamten Welt nichts größeres mehr möglich.

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