Berlin (dpa/tmn) – Die gute Nachricht vorab: Dass Ihnen eine Zecke auf den Leib gerückt ist, heißt nicht automatisch, dass sie Ihnen eine Borreliose als Erinnerung daran hinterlässt. Denn die Zecke muss die Bakterien, die diese Erkrankung auslösen, erst einmal in sich tragen – und weitergeben. So haben nur rund drei Prozent der Zeckenstiche eine sogenannte Lyme-Borreliose zur Folge, so die Deutsche Hirnstiftung.
Passieren kann es einem aber dennoch. Daher ist wichtig zu wissen, wie sich die Erkrankung zeigt – und wie man sich schützt.
Was sind Anzeichen für Borreliose?
Neben FSME ist Borreliose die zweite Erkrankung, die von Zecken übertragen werden kann. Eine Borreliose kann ganz unterschiedliche Verläufe haben. Das liegt daran, dass die Erkrankung verschiedene – und oft auch mehrere – Organsysteme betrifft. Das können etwa die Haut, die Nerven, die Gelenke oder das Herz sein, wie die Deutsche Hirnstiftung erklärt.
Die Infektion kann aber auch unbemerkt verlaufen. Verursacht sie allerdings Beschwerden, ist die Wanderröte typisch. Rund um die Einstichstelle bildet sich dabei eine kreisrunde Rötung mit mindestens fünf Zentimetern Durchmesser. Das kann schon drei Tage nach dem Zeckenstich der Fall sein, sie kann sich aber auch erst nach rund 30 Tagen zeigen. Die Rötung breitet sich immer weiter aus, kann dabei durchaus eine Größe von 20 Zentimetern erreichen.
Allerdings geht nicht jede Borreliose mit einer Wanderröte einher. Der Deutschen Hirnstiftung zufolge tritt dieses Symptom bei drei von vier Betroffenen, die Symptome zeigen, auf.
Weitere Anzeichen für Borreliose sind Fieber, Schüttelfrost und/oder Abgeschlagenheit. Auch Muskel- und Gelenkschmerzen können in den Tagen oder Wochen nach dem Stich auftreten. Befällt die Borreliose das Nervensystem, kann es zu Nervenreizungen kommen, zu Taubheitsgefühlen, Seh- oder Hörstörungen oder Lähmungserscheinungen.
Wichtig zu wissen: Eine Borreliose kann eine zweite Krankheitsphase haben, die mitunter erst Monate nach der Zecken-Begegnung einsetzt. Dabei kann es etwa zu einer Hirnhautentzündung kommen, die sich unter anderem durch ein- oder beidseitige Lähmungen des Gesichts bemerkbar macht.
Ich glaube, ich bin betroffen. Und jetzt?
Wer den Verdacht hat, von einer Borreliose betroffen zu sein, sollte zum Hausarzt oder zur Hausärztin gehen. Die gute Nachricht: Die Erkrankung lässt sich gut mit Antibiotika in den Griff bekommen, die zudem vor schweren Verläufen schützen können.
Eben weil es so lange dauern kann, bis sich eine Borreliose zeigt, rät die Deutsche Hirnstiftung: Behalten Sie im Hinterkopf, dass Sie von einer Zecke gestochen wurden – oder notieren Sie sich das Datum.
Wie kann ich vorbeugen?
Gut zu wissen: Es dauert einige Stunden bis die Borrelien bei einem Zeckenstich in den Körper übergehen, so die Deutsche Hirnstiftung. Daher ist wichtig, den Körper direkt nach Ausflügen gründlich abzusuchen und Zecken zügig zu entfernen – etwa mit einer Zeckenkarte oder -zange oder auch einer Pinzette.
Am besten ist natürlich, wenn die Zecke erst gar keine Gelegenheit bekommt, zuzustechen. Daher sollte man bei Ausflügen ins Grüne eine lange Hose, am besten auch lange Ärmel tragen. Auch Anti-Zecken-Lotionen und -Sprays können dabei helfen, sich die Tiere vom Leib zu halten. Übrigens: Anders als bei FSME gibt es gegen Borreliose keine Impfung.