Palma (dpa) – Ein vermisster Taucher ist auf Mallorca in einem dramatischen Rennen gegen die Zeit vor dem Erstickungstod gerettet worden. Der 50-Jährige sei Sonntagnacht gegen 23 Uhr in der Unterwasserhöhle Cova de sa Gleda in Manacor rund 60 Kilometer westlich von Palma gefunden und geborgen worden, berichteten Medien am Montag unter Berufung auf die Behörden der spanischen Mittelmeer-Insel. Die Zeitung «Diario de Mallorca» sprach von einer «wundersamen Rettung». Der Inhalt der Tauchflasche des Profi-Tauchers hätte demnach nur bis 17 Uhr gereicht. Der Mann habe aber eine kleine Luftkammer entdeckt und dort bis zur Rettung sieben Stunden lang überleben können, hieß es.
Die Cova de sa Gleda gilt als die größte bisher in Europa entdeckte Unterwasserhöhle. Das komplexe System aus überfluteten Hohlräumen verläuft in einer Tiefe von bis zu 24 Metern fast parallel zur Südostküste Mallorcas und hat eine Länge von 13,5 Kilometern. Dort war Perelló am Sonntag mit zwei weiteren erfahrenen Taucherkollegen und Höhlenspezialisten unterwegs, als er sich offenbar verirrte. Gegen 16.30 Uhr wurde er von den Kollegen als vermisst gemeldet.
An der sofort eingeleiteten Suchaktion nahmen den Angaben zufolge mehrere Expertenteams der Polizei und der Feuerwehr teil. Ein Spezialteam der Polizeieinheit Guardia Civil machte sich sogar von Madrid aus auf den Weg, musste am Ende aber nicht eingreifen. Einer der Begleiter des Vermissten war ein Profitaucher, um den Mallorca im April 2017 sogar zwei Tage lang bangte, als er im selben Gebiet als vermisst gemeldet und aus einer Luftkammer der Unterwasserhöhle Cova de sa Piqueta gerettet wurde.