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Wie wurde der Anschlag geplant?

Anhänger des Islamischen Staats (IS) nutzen das Internet gezielt für Propaganda und die Verbreitung von Gräueltaten - das ist unstrittig. Auf Twitter kursierte kurz nach den Anschlägen von Paris der glorifizierende arabische Hashtag «Paris brennt», auf Facebook posieren Extremisten mit abgetrennten Köpfen, über Whatsapp sollen sich radikale Europäer mit dem IS in Syrien abstimmen. Aber planen die Terroristen über soziale Netzwerke auch Anschläge? Konkrete Anhaltspunkte dafür sind schwer zu finden.

Berlin (dpa) – Die Anschlagsserie von Paris ist nach Angaben französischer Politiker und Ermittler das Ergebnis einer international abgestimmten Aktion: geplant in Syrien, vorbereitet in Belgien, ausgeführt mit Komplizen in Frankreich. Laut einem «Bild»-Bericht vom Sonntag organisierte sich das Terror-Netzwerk auch über Twitter. Die konkreteste Verbindung zu Paris, die der Artikel aufführt, ist das Foto eines Nutzers mit dem Namen @op_is90, das kurz nach den Attentaten von einem Dach aus aufgenommen worden sein soll. Zu erkennen ist darauf wenig, in der Ferne steht möglicherweise ein Rettungswagen. Die meisten der erwähnten mutmaßlichen IS-Accounts waren schon am Wochenende gesperrt und damit nicht mehr einsehbar, auch der von @op_is90.

Grundsätzlich könnten Terroristen versuchen, in der Masse der öffentlichen Kommunikation bei Twitter unterzutauchen – auf die Gefahr hin, schnell entdeckt zu werden. Sie könnten ihre Tweets auch nur für ausgewählte Benutzer sichtbar machen oder bei Facebook eine geschlossene Gruppe einrichten. Etwas komplizierter, aber sicherer wäre jedoch die Kommunikation über verschlüsselte E-Mails. In diese Richtung spekuliert auch die «New York Times»: Unter Berufung auf europäische Ermittler schreibt die Zeitung, die Angreifer seien sehr sicherheitsbewusst gewesen.

Eine im IS-Umfeld oft genutzte Webseite ist die Upload-Plattform justpaste.it. Dort tauchte am Samstag auch das mutmaßliche Bekennerschreiben der Terroristen auf, in dem Paris als «Hauptstadt der Unzucht und Laster» bezeichnet wird. Allerdings: Insiderwissen – Details, die zu dem Zeitpunkt nicht schon bekannt waren – gibt das auf Arabisch und Französisch veröffentlichte Schreiben nicht preis. Namen werden nicht genannt. Die Rede ist lediglich von «acht (Glaubens-)Brüdern mit Sprengstoffgürteln und Sturmgewehren». Wie viele Terroristen direkt oder indirekt beteiligt waren, ist unklar. Fest steht bislang, dass sieben Attentäter tot sind, sich sechs von ihnen in die Luft sprengten und einer erschossen wurde.

Drohungen von IS-Terroristen gibt es im Netz viele. Bereits Anfang des Jahres auch gegen Frankreich, wie etwa der belgische Islamismus-Beobachter Pieter van Ostaeyen schrieb. Beweise für konkrete Anschlagspläne im Internet gibt es bislang aber keine.

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