Berlin/München (dpa/tmn) – Volle Autobahnen, Stop-and-go und viele Staus. Damit sollte sich anfreunden, wer am kommenden Wochenende auf die Autobahn will. Denn das erste Augustwochenende (4. bis 6. August) zählt zu den staureichsten der Sommersaison, so der ADAC.
Generell sind die ersten drei Augustwochen in ganz Europa absolute Hochsaison – mit entsprechender Verkehrsdichte auf den Straßen, wie der Auto Club Europa (ACE) berichtet. Dazu tragen auch Schul- und Werksferien bei. Im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW endet die schulfreie Zeit allerdings am Wochenende wieder. Das füllt vor allem auch die Heimreiserouten in diese Richtung stark.
Doch die Verkehrsclubs gehen deutschlandweit auf allen wichtigen Fernreiserouten von viel Verkehr aus. Stark belastet sind so die Strecken Richtung Nordwesten und Norden und fort von den Küsten in südwestliche Richtung. Staus sind wiederum auch auf den Autobahnen in südlicher Richtung und hin zu den Küsten wahrscheinlich.
Der ACE nennt als Schwerpunkte die Hauptverkehrsachsen auf den Nord-Süd-Verbindungen (A1, A3, A5, A7 und A9) sowie die quererlaufenden Ost-West-Verbindungen (A2, A4, A6 und A8) und sowie die Stadtautobahnen und Umfahrungen in Berlin (A100, A10), Hamburg (A1, A7) und München (A99). Auch das untergeordnete Straßennetz ist entsprechend belastet. Die Tage in der Übersicht:
- Freitag: Zum Pendelverkehr gesellen sich die Urlaubsfahrer. Diese Mischung kann je nach Gebiet und Strecke bis in den Abend für lange Staus sorgen. Am schlimmsten dürfte es laut ACE zwischen 12.00 und 20.00 Uhr werden.
- Samstag: Viel Verkehr ist schon ab dem Morgen wahrscheinlich – speziell auf den Urlaubsrouten in den Süden, in den Westen und an die Küsten von Nord- und Ostsee. Der ACE rechnet zwischen 8.00 und 16.00 Uhr mit der höchsten Dichte. Auf den Heimreisespuren dürfte es demnach ab dem späten Vormittag bis 18.00 Uhr am vollsten werden.
- Sonntag: Auch der Sonntag wird mancherorts nicht ohne Staus vorübergehen. Auf den Autobahnen wird es ab dem Vormittag voll – als Hauptreisezeit ist die Phase zwischen 10.00 und 16.00 Uhr genannt. Die Rückreiserouten füllen sich ab dem späten Vormittag und sind voraussichtlich bis in den Abend stark befahren.
Tipp: Die meisten Staus werden für Freitagnachmittag, Samstagvormittag und Sonntagnachmittag erwartet. Wer unbedingt am Wochenende fahren muss, bricht besser sehr früh am Morgen oder bereits nachts auf.
Wenn überhaupt, eignet sich der Sonntag am ehesten. Wer flexibel reisen kann, fährt aber besser an einem Tag unter der Woche los: Als geeignete Wochentage werden Dienstag bis Donnerstag genannt.
Zusammengefasst: Die Verkehrsclubs rechnen mit Verzögerungen in den Großräumen Berlin, Hamburg, Rhein-Ruhr, Rhein-Main, Rhein-Neckar, Stuttgart und München, auf den Fernstraßen zur Nord- und Ostsee und auf den folgenden Routen (oft in beiden Richtungen):
A 1 | Köln – Dortmund – Bremen – Hamburg – Lübeck |
A 1 /A 3/ A 4 | Kölner Ring |
A 2 | Berlin – Hannover – Dortmund |
A 3 | Passau – Nürnberg – Würzburg – Frankfurt/Main – Köln – Oberhausen |
A 4 | Kirchheimer Dreieck – Bad Hersfeld – Erfurt – Dresden |
A 5 | Basel – Karlsruhe – Frankfurt/Main – Hattenbacher Dreieck |
A 6 | Nürnberg – Heilbronn – Mannheim – Kaiserslautern |
A 7 | Füssen – Ulm – Würzburg – Hannover – Hamburg – Flensburg |
A 8 | Salzburg – München – Stuttgart – Karlsruhe |
A 9 | München – Nürnberg – Halle/Leipzig – Berlin |
A 10 | Berliner Ring |
A 11 | Berliner Ring – Dreieck Uckermark |
A 19 | Dreieck Wittstock – Rostock |
A 23 | Hamburg – Heide |
A 24 | Hamburg – Berlin |
A 40 | Essen – Duisburg – Venlo |
A 45 | Dortmund – Gießen |
A 61 | Ludwigshafen – Koblenz – Mönchengladbach |
A 72 | Hof – Chemnitz |
A 81 | Singen – Stuttgart – Heilbronn |
A 93 | Kiefersfelden – Dreieck Inntal |
A 96 | Kreuz Memmingen |
A 95/B 2 | Garmisch-Partenkirchen – München |
A 99 | Umfahrung München |
Staus sind auch in Österreich und in der Schweiz zu erwarten. Hier füllen sich die klassischen Reise- und Transitrouten sowie die Zufahrten in die Urlaubsgebiete.
Als Problemstrecken nennen die Clubs in Österreich unter anderem die Süd- und Ostautobahn sowie die Tauern-, Inntal-, Rheintal-, Fernpass-, Brenner- und Karawanken-Autobahn und in der Schweiz neben der Gotthard-Route (A2) die A1 (Bern – St. Gallen), A3 (Basel – Chur) und die A13 (St. Margarethen – Bellinzona).
Auf der Gotthard-Autobahn in der Schweiz muss laut ACE vor allem vor dem Gotthardtunnel mit Staus und mit Blockabfertigung gerechnet werden. Der ADAC verweist auf Warnungen des Schweizer Bundesamts für Strassen (Astra) und seines Partnerclubs TCS vor sehr langen Staus im Bereich des Tunnels. «Die Experten befürchten einen Staurekord», notiert der Club. Staus über 10 Kilometer Länge seien an den Wochenenden im August sowie Anfang September durchaus realistisch.
Als Ausweichroute nennt der ACE die – auch stark befahrene und damit staugefährdete – A13 (St. Margarethen – Bellinzona).
Besonderheiten in Österreich
Gut zu wissen: Bis Anfang Oktober ist in Österreich der Arlbergtunnel gesperrt. Die Ausweichstrecke – mindestens eine halbe Stunde länger – führt über den Arlbergpass. Längere Staus zu verkehrsreichen Zeiten sind wahrscheinlich, weswegen die Verkehrsclubs dem Fernverkehr eine großräumige Umfahrung empfehlen.
Außerdem gibt es ein Fahrverbot auf den Ausweichstrecken im Raum Reutte (Fernpassroute), Kufstein (Inntal-Autobahn) und im Großraum Innsbruck für den Transitverkehr.
So ist laut ACE ein Abfahren auf Ausweichstrecken zwischen dem 8. Juli und dem 10. September 2023 jeweils an Samstagen, Sonn- und Feiertagen in der Zeit von 7.00 bis 19.00 Uhr nicht gestattet.
Ausnahmen: Anrainer und Reisende mit Zielen in den betroffenen Gebieten. Eine Homepage des Landes Tirol informiert detailliert.
An den Grenzen ist mit Wartezeiten zu rechnen. So planen Autofahrer besser rund 60 Minuten an den Grenzen einiger europäischer Nachbarländer ein.
Wie lange man etwa an der deutsch-österreichischen Grenze an den Übergängen Walserberg (Salzburg – Bad Reichenhall), Kiefersfelden (Kufstein Süd – Kiefersfelden) und Suben (Ort i. Innkreis – Pocking) warten muss, sieht man online bei der österreichischen Infrastrukturgesellschaft Asfinag.