Berlin (dpa/tmn) – Warnwesten können im Straßenverkehr für mehr Sicherheit sorgen. Im Auto ist sogar mindestens eine vorgeschrieben. Aber was taugen die Überziehwesten – oft in Neongelb mit reflektierenden Streifen – in der Praxis? Denn die preisliche Spannbreite ist groß. Diese Frage inspirierte den Auto Club Europa (ACE) und die Prüforganisation GTÜ zu einem gemeinsamen Test.
Gute Ergebnisse für die meisten – vier sind «hervorragend»
Dabei mussten sich 21 Westen zwischen einem Cent und rund 14 Euro den Prüfungen stellen. Darunter waren auch drei Modelle für Kinder. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Nur die billigste Weste fiel durch.
Ansonsten waren die Qualitätsunterschiede der Warnwesten gering. Die meisten sind in jedem Scheinwerferlicht – egal, ob Halogen, LED oder Laser – bis 450 Meter Entfernung mindestens gut erkennbar.
Die vier besten im Test («hervorragend») bewegen sich im unteren bis mittleren Preissegment. Sie stammen von den Herstellern Gauke (3,50 Euro), Stonekit (2,37 Euro), Korntex (4,95 Euro) und Printwear (2,45 Euro) – die letzten beiden sind Kinderwesten. 16 Modelle sind «gut».
Obwohl die billigste durchfiel: Grundsätzlich lasse sich die Sicherheitswirkung nicht am Preis oder Markennamen erkennen. Aber wichtig: Unbedingt auf die Prüfnorm «DIN EN 20471» achten. Diese schreibe die Anzahl der Reflektorstreifen und die Reflexionsstärke vor. Zu finden ist die Angabe entweder auf dem Beipackzettel oder dem Etikett direkt an der Weste.
Tipps für den Westenkauf
Kleiner Schnelltest, um die Reflexionsfähigkeit der Weste vor dem Kauf vor Ort einschätzen zu können: ein Handyfoto mit Blitz machen. Darauf müssen die Streifen hell leuchten. Das ginge auch, wenn die Weste etwa noch in einer Folie verpackt ist. Der ACE rät, im Auto für jeden Sitzplatz eine Weste parat zu haben – jeweils lieber etwas größer als zu klein, damit sie auch über dickere Kleidung passt.