Stutttgart/München (dpa/tmn) – Brauchen Sie einen neuen Motorradhelm? Das ist gar nicht so einfach zu sagen. Fest steht auf jeden Fall eines: Nach einem Unfall oder harten Schlägen sollte ein neuer her. Selbst dann, wenn äußerlich keine Schäden erkennbar sind, rät die Prüforganisation Dekra. Denn auch dann könne die Struktur geschädigt sein. Allerdings wird nach einiger Zeit ohnehin ein neuer fällig.
Dann sollten Sie sich besser einen neuen Motorradhelm zulegen
Zwar werden für moderne Helme immer wieder pauschale Faustformeln für Wechselintervalle etwa nach fünf bis sieben Jahren genannt – nicht zuletzt von Herstellern. Auch Dekra ist mit «nach spätestens sieben Jahren» dabei. Andere nennen lieber Laufleistungen wie etwa 20 000 Kilometer. Denn der Zeitpunkt für einen Wechsel hängt vor allem von der individuellen Nutzung ab und kann – wie auch Dekra sagt – viel früher nötig werden.
Grundsätzlich kann bei Helmen laut Dekra vor allem das Alter und der Zustand der Polsterung im Inneren die Sicherheit beeinträchtigen. Die Polster können nachgeben, die Styroporteile verformen sich und die Gummiteile können brüchig werden. Das kann dazu führen, dass der Helm nicht mehr so gut schützt, unbequem zu tragen ist und möglicherweise die Belüftung behindert wird.
Auf diese Punkte sollten Sie bei einem Helm-Neukauf achten
Deshalb ist es wichtig, den Helm regelmäßig zu überprüfen, sicherzustellen, dass er gut sitzt, auf den Zustand und die Nutzungsdauer und nicht nur auf das Alter zu achten. Wenn nur das Visier Kratzer hat, kann es oft ausgetauscht werden. Aber irgendwann muss eben ein neuer Helm gekauft werden.
Ist das der Fall, rät Dekra mindestens auf die Norm ECE-R-22.06 zu achten. Die wurde 2021 eingeführt und beruhe auf neuen, angepassten Prüfvorschriften. Helme nach der alten Norm 22.05 darf man aber weiter benutzen.
Tipps für die Anprobe:
- Man sollte den Helm bei der Anprobe mindestens zehn Minuten – besser länger – aufziehen.
- Er muss zum einen straff sitzen, darf zum anderen aber keine Druckstellen verursachen.
- Auch aufs Gewicht beachten. Denn leichtere Helme böten einen größeren Tragekomfort. Zudem würde ein geringeres Gewicht bei einem Aufprall außerdem eine geringere Belastung der Halswirbelsäule bedeuten.
- Eine Probefahrt mit dem Wunschhelm sollte auch nicht fehlen. Dabei stellt sich laut Dekra heraus, ob man sich beim Fahren mit dem Helm wohlfühle und ob dieser mit den Strömungsverhältnissen des Motorrades harmoniere.
- Auf Geräusche achten: Einerseits darf es im Helm nicht zu laut werden, andererseits darf der Helm den Fahrer aber auch nicht zu stark von Signalen und Geräuschen anderer Verkehrsteilnehmer abkoppeln.