Erfurt (dpa/tmn) – Ja, zuweilen steigen die Temperaturen schon regelmäßig wieder in den zweistelligen Bereich. Und so mancher Autofahrer mag bereits Faustformeln wie die O-bis-O- oder die Sieben-Grad-Regel im Kopf haben, wenn er über den Wechsel auf Sommerreifen nachdenkt. Doch der Tüv Thüringen rät davon ab, sich strikt an solche Faustregeln zu halten.
Ostern wechseln – das kommt auf die Wetterlage an
Nach der ersten Faustformel fährt man Winterreifen im Zeitraum von Oktober bis Ostern (O-bis-O). Doch aus der Sicht des Tüv Thüringen ist das nur ein grober Anhaltspunkt. Denn in unseren Breitengraden könne es durchaus bis in den April hinein noch schneien. Auch Temperaturen um den Gefrierpunkt seien keine Seltenheit.
Und fällt dann Ostern auf den späten März, sind winterliche Straßenverhältnissen nicht auszuschließen. Also nicht strikt an einem Wechseltermin zu Ostern festhalten, sonst muss das Auto bei winterlichen Straßen am Ende stehen bleiben.
Die Sieben-Grad-Regel: Ja, aber…
Bei der Sieben-Grad-Regel steht im Fokus: Manche Autofahrer gehen davon aus, dass Sommerreifen ab sieben Grad Außentemperatur einen besseren Grip haben als Winterpneus. Daher orientieren sie sich für den beim Wechseltermin an der Temperatur.
Das sei zwar vom Grundsatz her korrekt. Aber auch diese Faustformel sieht der Tüv Thüringen nur als groben Anhaltspunkt. Denn auf eine wärmere Periode im März kann auch wieder eine kältere mit Schnee im April folgen. Auch durch den Klimawandel komme es zu einem häufigen Wechsel von wärmeren und kälteren Perioden sowie länger anhaltende Extremwetterlagen.
Für den richtigen Zeitpunkt zum Reifenwechsel sollten Autofahrer den langfristigen Wettertrend im Auge behalten. Denn die erwähnten konkreten Termine wie eben zu Ostern oder bei bestimmten Temperaturmarken können nur einen Anhaltspunkt bieten.