Kehl (dpa/tmn) – Ein Job zu tollen Konditionen mit flexiblen Arbeitszeiten, mit dem Sie schnell gutes Geld verdienen? Wer auf Karrierenetzwerken Nachrichten mit Links zu vermeintlich unschlagbaren Job-Angeboten erhält, sollte zunächst misstrauisch sein. Denn auch im Umfeld professioneller Jobportale ist man vor Betrugsversuchen nicht sicher. Darauf macht das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) aufmerksam.
So versuchen Kriminelle über Kontaktversuche in Karrierenetzwerken persönliche Daten zu stehlen – analog zum «Phishing» über E-Mails. Oder sie versuchen, Jobsuchende in Geldwäschegeschäfte zu verwickeln. Hier zwei häufig genutzte Maschen:
1. Ein Kontakt im Netzwerk meldet sich, man tauscht zunächst harmlose Nachrichten auf. Dann wird ein Link mitgesendet. Er führt auf eine vermeintlich seriöse Website. Doch im Hintergrund wird laut EVZ Schadsoftware auf dem Computer installiert. Oder es werden durch die präparierten Webseiten Zugänge zu Mailkonten oder dem Onlinebanking ausspioniert.
2. Ein Job-Angebot taucht auf. Und es eigentlich zu gut, um wahr zu sein. Meistens ist es das auch denn Riesengehalt bei minimalen Stunden und das auch noch aus dem Homeoffice? Verdächtig.
Wenn dann im Bewerbungsprozess noch Bankkonten eröffnet werden sollen oder man soll Geld auf das private Konto transferieren, droht Gefahr. Dahinter steckt laut EVZ der Versuch, Bewerber in Geldwäschegeschäfte zu verwickeln. In diesem Zusammenhang werde häufig auch versucht, die Unterhaltung auf einen anderen Kanal wie SMS oder Whatsapp zu verlegen. Das ermöglicht den Betrügern, Betroffene direkt zu erreichen.
Wie schützt man sich vor solchem Betrug?
Vorsicht ist immer dann geboten, wenn das Profil, von dem aus Nutzerinnen und Nutzer kontaktiert werden, erst kürzlich erstellt wurde und auffallend wenig Kontakte hat. Der im Profil hinterlegte Lebenslauf kann ebenfalls Hinweise geben, ob hinter dem Account womöglich ein Fake-Profil steckt.
Wer dazu aufgefordert wird, im eigenen Namen Bankkonten zu eröffnen oder Geld über das private Konto zu transferieren, dem rät das EVZ zum sofortigen Kontaktabbruch. Den betrügerischen Kontakt meldet man dem Betreiber des Netzwerks.
Wer fürchtet, bereits auf Betrüger hereingefallen zu sein, dem empfiehlt das EVZ, Beweise zu sichern und Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Mögliche Beweise können etwa per Screenshot gesicherte Chats sein.