Nürnberg (dpa) -Das Wichtigste der rund 30 IT-Projekte, die sich das BAMF im Rahmen der «Digitalisierungsagenda» bis zum Jahr 2020 vornimmt, sei die Digitalisierung des Posteingangs. «Hier stehen wir noch am Anfang», sagte Richter. Der Postausgang – die Übermittlung von Akten etwa an die Verwaltungsgerichte – dagegen sei weitgehend abgeschlossen.
Auch an mehreren Pilotprojekten, die den Entscheidern im Asylverfahren helfen sollen, wird gearbeitet: Dabei geht es um Systeme für die Analyse ausländischer Namens-Schreibweisen, von Fotos, Stimme und Sprache sowie von Geo- und Handydaten. Alle diese Werkzeuge sollen den BAMF-Mitarbeitern helfen, die Angaben von Asylbewerbern etwa zu ihrer Herkunft zu überprüfen.
«Es gibt prominente Fälle, in denen wir das gerne schon gehabt hätten», sagte der Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Klaus Vitt. Er spielte damit auf den mutmaßlich rechtsextremen, terrorverdächtigen Bundeswehrsoldaten Franco A. an, der vom BAMF einen Schutzstatus als syrischer Flüchtling bekam, obwohl er kein Arabisch sprach.
Es sei dem BAMF in weniger als einem Jahr gelungen, seine IT «von der Steinzeit in die Neuzeit» zu überführen, sagte Vitt. Dennoch seien noch immer «erhebliche Anstrengungen» nötig.