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Von Deep Talk bis Sex-Würfel: 5 Tipps für mehr Spaß zu zweit

München (dpa/tmn) – Sind Frühlingsgefühle ein Mythos? Nein, sagt die Münchener Paar- und Sexualtherapeutin Heike Melzer. «Durch den Verzicht im Winter schärfen sich unsere Sinne. Wir bemerken, dass die Tage länger werden, Blumen, Vögel, Sonne – wir freuen uns auf die schöne Jahreszeit.» Dadurch werde bei Menschen die Ausschüttung von Dopamin und Serotonin angeregt, die oft auch als Glückshormone bezeichnet werden. Dieser Boost sorge wiederum dafür, dass die Libido steigt. Lust heißt aber noch nicht, dass wirklich was passiert – gerade bei routinierten Paaren.

Gerade für solche Paare hat Melzer fünf Tipps, um die Frühlingsgefühle zu nutzen und wieder mehr Schwung in ihr Liebesleben zu bringen. 

1. Weg mit Gewohnheiten

In der dunklen Jahreszeit zieht es viele Paare auf die Couch, dazu eine Netflix-Serie und Fast-Food. «Wir sind übersättigt», sagt die Therapeutin, die diesem Thema auch ihr neues Buch «Versteckte Köder – die Macht der Belohnungsreize und wie wir uns davon befreien» widmet. «Da hilft es, den Schub im Frühling zu nutzen, um gemeinsam auf alte Gewohnheiten zu verzichten.» Zusammen die Ernährung umstellen, kochen, ein neues Hobby ausprobieren, – «beispielsweise gemeinsam Tanzen gehen», empfiehlt Melzer. Solche Umstellungen können dabei helfen, sich wieder neu zu begegnen.

2. Überraschung! 

Ein Blumenstrauß zum Jahrestag, Date-Night im Standard-Restaurant – ja, das ist nett, aber irgendwie eben nichts Besonderes. «Was wirklich in Erinnerung bleibt, sind Überraschungen, die wirklich unerwarteten Überraschungen», so Melzer. «Mieten Sie ein Hotelzimmer für eine Nacht, nehmen Sie Massageöl mit.» Oder wie wäre es, gerade in Alltagssituationen «drunter» irgendwas Aufregendes zu tragen? Oder: «Füllen Sie einen Picknickkorb und fahren in die Natur. Es gibt auch Thermen, in denen man Séparées mieten kann,» so Melzer. Es gehe nicht darum, viel Geld auszugeben, sondern vielmehr um Kreativität und Mühe.

3. Fragen, reden, tiefer gehen

Die Beziehung hängt noch im Winterschlaf? Frei nach Taylors Swifts Zeile «It’s me, hi, I’m the problem, it’s me» sollten sich Partner erst mal fragen, was sie selbst tun können, bevor sie den Grund bei der anderen Person suchen. «Es geht darum, die eigenen schlechten Gewohnheiten zu bekämpfen», sagt die Therapeutin. Ebenso sei es wichtig, dem Partner oder der Partnerin ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. «Fragen Sie aktiv nach, reden Sie über Lösungen, anstelle in Problemen zu versacken und vor allem: Schenken Sie sich gegenseitig ungeteilte Aufmerksamkeit und Quality-Time.» 

4. Partys, Pornos, Toys

Wann haben Sie das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht? Auf Sex bezogen ist das sicherlich eine Frage, die gerade langjährigen Partnerschaften den Spiegel vorhalten kann. «Oft erfordert es Mut, etwas Neues auszuprobieren, aber Wachstum fängt bekanntlich außerhalb der Komfortzone an», so Melzer. «Manche Paare holen sich Anregungen auf Erotik- und Fetischmessen oder beim frivolen Ausgehen.»

Inspiration gebe es auch im Internet. «Natürlich kann man sich auch gemeinsam Pornos anschauen, doch hier würde ich von Mainstream-Pornos abraten», sagt Melzer. Die Filme etwa im Stil des US-Klassikers «Eyes Wide Shut» sollten dazu geeignet sein, die Fantasie anzuregen, auch ohne alles und komplett explizit zu zeigen. 

Hilfestellungen für neue Erfahrungen bieten auch Angebote wie Sexspielzeug-Kalender oder Challenges. «Da kann man etwa die 30-Tage-Sex-Challenge machen und jeden Tag die Stellung würfeln», sagt die Paartherapeutin. Allerdings könnten solche Aktionen auch Druck erzeugen.

5. Let’s talk about Sex, Baby!

Frustriert, weil von sexy Frühlingserwachen nichts zu spüren ist? «Darüber sollten Sie sprechen», so Melzer. «Aber es ist nie gut, das Gespräch zu eröffnen mit: “Ist dir auch aufgefallen, dass wir schon echt lange keinen Sex mehr hatten?”» Klagen sei immer leichter, jedoch nicht immer hilfreich. «Formulieren Sie lieber drei konkrete Wünsche, die Sie an Ihre Beziehung haben. Das könnte sein, dass Sie bis Silvester mit ihrem Partner wieder offener über Ihr Sexleben reden möchten.» Mit klaren Zielen sei es einfacher, zusammen zu mehr Spaß zu kommen.

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