Berlin (dpa/tmn) – Wenn Eltern das Gefühl haben, dass im Leben ihres Kindes Körpertrends eine immer größere Rolle spielen, sollten sie mit ihrem Nachwuchs darüber sprechen. Insbesondere, wenn bei einem Kind gleichzeitig die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper zunimmt. Dazu rät die Initiative «Schau hin!».
Nimmt der Körperkult ungesunde Züge an, sollten besorgte Eltern sich nicht scheuen, zu einer Beratungsstelle zu gehen, die zum Thema Essstörungen aufklärt.
Hilfreich sind etwa Portale wie «Essstoerungen-onlineberatung.de» oder «Anad.de» – dort können sich Betroffene und Angehörige auch im Chat anonym austauschen. Zudem finden Familien Hilfe unter «Magersucht.de» oder «Bzga-essstoerungen.de».
Über Vorbilder und verzerrte Vorstellungen sprechen
Damit es gar nicht erst zu verdrehten Vorstellungen zu Körperproportionen oder sogar zu einer Essstörung kommt, sollten Eltern gerade jüngeren Kindern altersgerechte Vorbilder anbieten – und mit ihnen über Idole sprechen.
Dabei sollten sie auch auf Stereotypen und mögliche verzerrte Schönheitsideale eingehen, denen die Kinder etwa auf Social Media oder im Internet begegnen. Am besten bestärken Eltern Kinder darin, sich mit Idealen und Körperkult kritisch auseinanderzusetzen.
Das Selbstbewusstsein stärken
Fotos von perfekt gestylten, schlanken oder sehr muskulösen Idolen können bei Kindern Druck erzeugen und ihnen scheinbare Ideale als normal vermitteln. Wichtig ist zunächst, Interesse zu zeigen – um auf offene Ohren zu stoßen. Dann sollte man den Kindern Vielfalt vermitteln, etwa durch andere Schönheitsideale.
Überdies geht es darum, das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken und deren Fähigkeiten sowie Neigungen anzuerkennen. Denn dadurch fühlen sich Kinder ernst genommen und wertgeschätzt. Und das kann sie besser davor schützen, Unsicherheiten mit der Nachahmung teils fragwürdiger Idole zu kompensieren.