Potsdam (dpa/bb) – Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) hat sich für eine Helmpflicht für Radfahrer ausgesprochen. «Auch weil es immer mehr Pedelecs, E-Bikes und E-Roller gibt, die teils mit hohen Geschwindigkeiten unterwegs sind», sagte Beermann im Interview mit der Märkischen Allgemeinen» (Montag). Er sei sich zwar bewusst, dass einige Bürger darin eine Freiheitsbeschränkung sehen könnten, sagte der Minister. Dennoch sei eine Debatte über diese Helmpflicht notwendig, sagte Beermann. «Ein Radfahrer ist längst nicht so gut geschützt wie ein Autofahrer. Bei Unfällen ohne Helm kann man sich schwere Kopfverletzungen zuziehen.»
Widerspruch kam vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC). «Bei der Einführung einer Helmpflicht geht die Nutzung des Fahrrads zurück, wie Zahlen zum Beispiel Kanada belegen» sagte der stellvertretende Landesvorsitzende am Montag laut Mitteilung. So könne die Verkehrswende nicht gelingen, meinte er. «Wie sicherer und attraktiver Radverkehr funktioniert, kann man in den Niederlanden sehen. Erstklassige Infrastruktur, viele Radfahrer, niemand trägt dort einen Helm.»
Daher sei es vordringlich, den Straßenraum neu zu ordnen, betonte Wessels. Denn bislang seien die Straßen nur auf den Autoverkehr ausgerichtet, meinte er. «Sicherer Radverkehr braucht eigene, gute Wege und Tempo 30 auf innerörtlichen Straßen, damit Jung und Alt sicher mit dem Rad unterwegs sein können.»