Erfurt (dpa/th) – Die drohende Steuererhöhung für Speisen in Gaststätten von 7 auf 19 Prozent sorgt nach Angaben des Branchenverbandes für wachsende Existenzängste im Thüringer Gastgewerbe. Weniger Gäste, explodierende Kosten sowie der durch die Pandemie verschärfte Mitarbeitermangel stellten die Gastronomen bereits jetzt vor Herausforderungen, sagte der Präsident des Thüringer Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Mark Kühnelt, am Dienstag in Erfurt. Er bekräftigte die Forderung nach Beibehaltung der Sieben-Prozent-Regelung, die in der Corona-Zeit eingeführt wurde.
Innerhalb des Zeitraums von 2020 bis Ende 2022 sei die Zahl der Betriebe im Thüringer Gastgewerbe um etwa 900 auf knapp 4000 gesunken. Der Verband verlangte, dass in Deutschland wie in 23 europäischen Staaten dauerhaft ein ermäßigter Steuersatz für Speisen im Restaurant gelten müsse.
Nach einer Dehoga-Umfrage bewertet eine Viertel (26,7 Prozent) der befragten Betriebe im Thüringer Gastgewerbe die Sommersaison als wirtschaftlich besser als die 2022, aber nur 16 Prozent als besser als im Vor-Corona-Jahr 2019. Die Geschäftserwartung schätzte knapp die Hälfte mit gleichbleibend oder schlechter ein. Jeder vierte Betriebsinhaber (26,8 Prozent) befürchtet laut Umfrage, 2023 in die Verlustzone zu geraten.