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Verband mit Auslastung der Campingplätze sehr zufrieden

Camping ist als Freizeitmöglichkeit etabliert, und Corona hat den Trend beschleunigt. Auch nach dem Wegfall der Beschränkungen bleibt diese Urlaubsart angesagt - insbesondere bei einer Gästegruppe.

Der Campingurlaub in Sachsen-Anhalt bleibt auf Wachstumskurs. «Wir haben seit 2013 ein lineares Wachstum, und wenn wir Glück mit dem Spätsommer haben, erreichen wir 2022 wieder einen Spitzenwert», sagte der Präsident des Verbandes der Camping- und Freizeitwirtschaft Sachsen-Anhalt, Peter Ahrens. Ausnahme sei 2021 gewesen, da kamen weniger Gäste als 2020.

«Viele junge Familien mit Kindern haben Camping für sich entdeckt», sagte Ahrens. «Dauercamping hat deutlich zugenommen, nachdem es jahrelang immer weniger wurde. Und Camping ist besonders in Sachsen-Anhalt, verglichen mit anderen Bundesländern und dem Ausland, sehr preiswert.»
 
Gleichzeitig seien die Ansprüche gestiegen. «Früher war der Gast zufrieden, wenn es im Waschraum 30 Waschbecken gab. Die Leute standen so eng zusammen, dass sie sich nicht bewegen konnten», sagte Ahrens. Jetzt gehe es um individuelle Annehmlichkeiten. «In den Sanitäreinrichtungen gibt es zunehmend abschließbare Waschkabinen für Einzelne als auch ganze Familien mit eigener Dusche und Toilette», sagte der Verbandspräsident.

Der Campingplatz in Beringen (Landkreis Börde) zählte weniger Gäste als im Vorjahr, aber mehr als 2019. «Im Vorjahr mussten die Menschen im Inland bleiben, jetzt fahren wieder viele ins Ausland», sagte der Geschäftsführer von «Campingplatz und Indianer Tipi-Dorf», Jonathan Müller. «Besonders junge Familien haben den Campingurlaub für sich entdeckt. Auch Dauercamping ist stark nachgefragt.»

Der Stellplatz dort koste durchschnittlich 25 Euro. «Den Strompreis mussten wir von 60 auf 70 Cent die Kilowattstunden erhöhen. Aber hier wird ohnehin nicht viel Strom verbraucht», sagte Müller. «Wir würden auch gerne weiter ausbauen, aber von den Banken ist nur schwer ein Kredit zu bekommen. Hier könnte der Staat mit Fördermöglichkeiten helfen», sagte er. «Ein Problem ist auch das fehlende Personal.»

Der Campingplatz an der Rudelsburg hat mit 180 Plätzen besonders an Wochenenden Hochkonjunktur. «Camping lohnt sich für viele außerhalb der Ferien als Kurzurlaub», sagte Miteigentümer Christian Schreiber. Das Gäste-Aufkommen sei in den vergangenen Jahren relativ stabil geblieben.
 
Der Platz Family-Camp Kellerwiehl in Tangerhütte verbuchte gegenüber dem Vorjahr mehr Besucher. «Auch gegenüber 2019 sind es mehr Gäste. Aber natürlich haben wir gemerkt, dass die Leute wieder ins Ausland fliegen konnten», sagte Eigentümerin Stefanie Gruber. «Dennoch, wir sind zufrieden. Aber durch die steigenden Kosten werden nächstes Jahr vermutlich weniger Gäste kommen.» Derzeit kostet der Stellplatz für einen Wohnwagen den Angaben zufolge im Schnitt 28 Euro die Nacht, Energiekosten inklusive; nur für Duschen muss extra bezahlt werden. Es gebe nur Duschkabinen und separate Badezimmer zum Mieten. Sehr beliebt sei Dauercamping, was vor Corona kaum eine Rolle gespielt habe.

Im Harz-Camp Bremer Teich Quedlinburg hat die Zahl der Gäste im Vergleich zu 2021 etwas nachgelassen. «Deutlich mehr junge Familien mit Kindern, das war in den Vorjahren doch eher die ältere Bevölkerung. Was auffällt: Es kommen wieder mehr Zelter», sagte Geschäftsführerin Melina Mielitz. «Wahrscheinlich ist das ein Trend und auch eine Preisfrage. Die Preise liegen zwischen 21 und 25 Euro. Wir haben schon letztes Jahr die Preise angehoben.» Es gebe eine Warteliste für Dauercamping. «Das ist durch Corona ein Trend geworden. Die Jahre davor hatten wir Probleme, die Dauercampingplätze vollzukriegen.»

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