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Vatertag im Norden verläuft bis zum Abend ruhig

Das für viele lange Feiertagswochenende hat auf den Straßen im Norden entspannt begonnen. Die Polizei meldete nur wenige Staus und kaum besondere Vorkommnisse. Wer an den Strand will und einen Strandkorb bucht, mus dieses Jahr mancherorts tiefer in die Tasche greifen.

Der Norden hat bei eher kühlem Wetter bis zum frühen Donnerstagabend einen vergleichsweise ruhigen Vatertag erlebt. Die Lagezentren der Polizei in Hamburg und Schleswig-Holstein registrierten bis dahin zwar das erwartet höhere Verkehrsaufkommen, aber keine schwerwiegenderen Vorkommnisse. «Es ist erstaunlich ruhig», sagte ein Polizeisprecher in Kiel.

Ähnlich äußerte sich sein Kollege in Hamburg. Dort sorgte ein Segelflieger kurzzeitig für Aufregung. Wegen fehlender Thermik habe der Mann auf einem Feld bei Bergedorf im Osten der Stadt notlanden müssen. «Er hat seinen Flieger sicher zur Erde gebracht und ist unverletzt ausgestiegen», sagte ein Sprecher der Polizei.

Der ADAC meldete auf der Autobahn 1 zwischen Bargteheide und Reinfeld zeitweilig zwölf Kilometer Stau und zwischen Hamburg-Harburg und Maschener Kreuz fünf Kilometer. Die Fähren in den Küstenregionen wurden gut genutzt. Strandspaziergänge standen trotz teilweise empfindlicher Kühle hoch im Kurs.

Wer sich vor dem frischen Wind in einem Strandkorb verkriechen wollte, muss in diesem Jahr mancherorts tiefer in die Tasche greifen. Als Gründe für die Preissteigerungen werden unter anderem die gestiegenen Anschaffungs-, Lagerungs- und Personalkosten genannt, wie eine stichprobenartige Umfrage der Deutsche Presse-Agentur bei Strandkorbvermietern an Nord- und Ostsee in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ergab.

Wie viel Gäste für einen Strandkorb bezahlen müssen, hängt oftmals auch davon ab, ob sie an der Nord- oder Ostsee Urlaub machen – und ob sie einen Platz in der ersten oder zweiten Reihe bevorzugen. Grundsätzlich seien die Preise gegenüber dem Vorjahr relativ stabil geblieben, sagte Bernhard Sourdeau, Chef der Online-Plattform Strandbutler, die mit 90 Vermietern an den deutschen Küsten zusammenarbeitet und 2023 schon über 10 000 Buchungen hat.

Auf der ostfriesischen Insel Borkum hoben die 18 Vermieter die Preise für Strandkörbe und Strandzelte um rund 15 Prozent an. Für einen Tag sind Zelt oder Korb nun für 13 Euro zu haben, wie Marius Okken, Vorsitzender des Borkumer Strandzeltvereins sagte. Die allgemeine Preissteigerung treffe auch die Strandkorbvermieter. Nicht nur die Anschaffungskosten für neue Körbe hätten sich in den vergangenen Jahren massiv erhöht, auch für die Lagerung müsse mehr Geld ausgegeben werden. Andere Ostfriesische Inseln wie etwa Spiekeroog und Langeoog erhöhten die Preise für Strandkörbe nach eigenen Angaben dieses Jahr nicht – die Miete liegt aber auf einem ähnlichen Niveau.

Auch im schleswig-holsteinischen St. Peter-Ording wurden die Preise erhöht – in der Hochsaison auf zwölf Euro. «Die Preise mussten erhöht werden, da die Anschaffung von Strandkörben, die Unterhaltung der Strandkörbe und die Personalkosten gestiegen sind», sagte eine Sprecherin der Tourismuszentrale.

In Westerland und Rantum auf Sylt sind die Preise gleich geblieben, wie eine Sprecherin des Sylt Tourismus-Service sagte. Ein Strandkorb in Rantum und Westerland kostet je nach Lage etwa 12 bis 15 Euro am Tag.

Deutlich tiefer müssen Urlauber zum Teil an der Ostsee in die Tasche greifen: In Scharbeutz an der Lübecker Bucht etwa sind die Mietpreise für Strandkörbe direkt am Meer teurer als in der zweiten Reihe. «Einige Vermieter haben sich für eine solche Preisstaffelung entschieden», sagte der Vorsitzende des Landesverbandes der Strandkorbvermieter, Marcus Bade. «Bei ihnen kosten Körbe direkt am Meer bis zu 20 Euro pro Tag.» Andere Vermieter seien jedoch bei ihren bisherigen Preisen geblieben oder hätten sie nur moderat erhöht. In Timmendorfer Strand liegen die Tagesmieten für Strandkörbe nach Angaben des Bades zwischen 11 und 17 Euro am Tag.

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