Brieskow-Finkenheerd (dpa/bb) – Nach der Umweltkatastrophe in der Oder im Sommer sieht Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) ein Risiko, dass es zu erneuten Fischsterben kommen kann. Zugleich versprach er den Berufsfischern, die Einkommensverluste hinnehmen mussten, finanzielle Unterstützung. «Klar ist, dass die Klimakrise künftig häufiger für Niedrigwassersituationen und erhöhte Wassertemperaturen sorgen wird und die Gefahr weiterer Fischsterben steigen kann, wenn sich der Umgang mit der Oder nicht ändern wird», sagte Vogel.
Im August war es zu einem massiven Fischsterben in der Oder gekommen. Vogel informierte sich am Dienstag bei der Fischerei von Henry Schneider in Brieskow-Finkenheerd über die aktuelle Situation.
Als Gründe für das Fischsterben sahen Experten eingeleitetes Salz verbunden mit Niedrigwasser und hohen Temperaturen, so dass es zu einer massenhaften Vermehrung einer giftigen Algenart (Prymnesium parvum) kam. Vermutlich brauche es Jahre, bis sich das Ökosystem wieder vollständig erholt habe, sagte Vogel. «Dieses Ereignis muss uns eine Warnung sein, sorgsamer mit dem Ökosystem Oder umzugehen.»
Fischereibetriebe können in diesem Jahr bis zu 30 000 Euro erhalten, um Schäden durch das Fischsterben auszugleichen. Insgesamt werden 200 000 Euro bereit gestellt, wie das Ministerium mitteilte. Eine erste Befragung der Fischereiunternehmen in der Oder-Region ergab demnach, dass zwölf Betriebe Einkommensverluste erlitten haben. Es habe Fangausfälle gegeben, zudem sei der Absatz von Angelkarten zurückgegangen.