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Umkehrung der Beweislast

Der Leichtathletik-Weltverband IAAF gewährt derzeit suspendierten russischen Sportlern die Chance auf einen Start unter neutraler Flagge. Zunächst müssen diese Athleten jedoch nachweisen, dass sie weder absichtlich noch unwissentlich in das staatlich organisierte Dopingsystem in Russland verwickelt waren.

Monte Carlo (dpa) – Wie die IAAF am Dienstag mitteilte, werden derzeit rund 200 russische Athleten überprüft, deren Namen im Zuge der Doping-Ermittlungen des Sonderbeauftragten Richard McLaren an den Verband weitergereicht wurden.

Professor Richard McLaren am 9. Dezember 2016 nach der Vorstellung seines Berichts zum Doping in Russland.

Bedingung für den Start unter neutraler Flagge ist laut IAAF, dass die Sportler weder von Trainern noch Ärzten betreut wurden, denen Verstöße gegen Doping-Richtlinien vorgeworfen werden. Zudem muss eine ausreichende Zahl von Urin- und Blutproben nachgewiesen werden. Die IAAF betonte, dass die Athleten zwar nicht mehr wie bislang gefordert außerhalb Russlands auf Doping getestet worden sein müssen, aber sich für einen längeren Zeitraum einem unabhängigen Testprogramm nach den Regeln der Welt-Anti-Doping-Agentur unterworfen haben sollten.

50 bis 60 russische Athleten könnten demnach womöglich den neutralen Status erlangen. Damit wäre es für diese Sportler möglich, an der Hallen-EM im März und der WM im August teilzunehmen, auch wenn der russische Verband dann immer noch gesperrt sein sollte. An den Olympischen Spielen in Rio hatte nur die Weitspringerin Darja Klischina teilnehmen dürfen, weil sie in den USA lebt und sich damit außerhalb des russischen Doping-Kontrollsystems aufgehalten hatte.

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