Hannover (dpa) – Der weltgrößte Reisekonzern Tui geht die Rückzahlung der verbliebenen Staatshilfen aus der Corona-Krise an. Das Unternehmen verständigte sich nach eigenen Angaben mit dem staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) über die Rückführung von Hilfen. Die Vereinbarung regele die angestrebte vollständige Beendigung der vom WSF gewährten Stabilisierungsmaßnahmen, teilte Tui am Dienstagabend in Hannover überraschend mit. Darüber hinaus würden Kapitalmaßnahmen zur Refinanzierung der Maßnahmen geregelt.
Der WSF rettete in der Hochphase der Corona-Pandemie unter anderem die Lufthansa. Der Bund kann mit dem Fonds Unternehmen bei akuten Einbrüchen oder Zahlungsschwierigkeiten unter die Arme greifen.
Bis Ende 2023 will Tui den Angaben zufolge die Stille Einlage 1 und die gewährte Optionsanleihe zurückzahlen. Der Rückzahlungspreis liege bei mindestens 730 Millionen Euro plus Zinsen. Auch die milliardenschweren Kreditlinien der Staatsbank KfW sollen deutlich reduziert werden. Das nötige Geld will der Konzern durch die Ausgabe neuer Aktien einsammeln. Dem Vorhaben müssen noch die Aktionäre zustimmen – und die EU-Kommission.