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Tui erwartet trotz Waldbränden starkes Sommergeschäft

San Francisco ist für seine vielen Küchen und Restaurants bekannt. Ausgerechnet dort machen zwei Bayern ein Wirtshaus auf - das war vor 30 Jahren. Die «Suppenküche» ist bis heute eine Erfolgsstory.

Der weltgrößte Reisekonzern Tui rechnet trotz extremer Hitze und Waldbränden am Mittelmeer weiter mit einem starken Reisesommer. Das Mittelmeer bleibe das am stärksten gefragte Ziel für den Sommerurlaub, sagte Vorstandschef Sebastian Ebel bei der Vorlage der Bilanz für das abgelaufene Quartal am Mittwoch. Derzeit lägen die Sommerbuchungen sechs Prozent höher als vor einem Jahr. Dabei gäben die Kunden im Schnitt sieben Prozent mehr für ihre Reisen aus.

Mit bislang 12,5 Millionen Kunden lägen die Buchungen bei 95 Prozent des Niveaus aus dem Sommer 2019 vor der Pandemie. Die Waldbrände in Südeuropa hätten die Entwicklung nur kurz etwas gedämpft.

«Wir hatten und haben einen kontinuierlich guten Buchungseingang», sagte Ebel. Das gelte auch für den kommenden Winter. Mit Blick auf die Brände auf der griechischen Insel Rhodos sprach Ebel dennoch von einer «deutlichen Disruption». Zwar sei die Mehrheit der Tui-Kunden auf Rhodos nicht betroffen gewesen. Allerdings habe die Insel mit etwa fünf Prozent des Sommerprogramms eine große Bedeutung. Insgesamt hätten die Brände dort das Unternehmen rund 25 Millionen Euro gekostet, insbesondere wegen Rückführungsflügen, der Unterbringung in anderen Unterkünften und Buchungsausfällen.

Angesprochen auf die Risiken des Klimawandels beschrieb Ebel auch Chancen für das Reisegeschäft. «Ich bin fest davon überzeugt, dass die Saisons sich entzerren werden, was für uns gut ist.» Zudem könnten Reiseziele wie Portugal, Belgien oder Holland an Bedeutung gewinnen, was zusätzliches Wachstumspotenzial biete. Tui plane wegen des Klimawandels etwa den Ausbau von klimaneutralen Hotels.

Während der Pandemie hatte Tui Milliardenhilfen vom deutschen Staat erhalten. Erstmals seit dieser Krise erzielte der Konzern nun in den Monaten April bis Juni mit 169 Millionen Euro wieder einen operativen Gewinn vor Sondereffekten (bereinigtes Ebit). Dazu trugen neben mehr Buchungen auch höhere Preise bei. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Unter dem Strich entfiel auf die Tui-Aktionäre ein Gewinn von knapp 23 Millionen Euro. Im laufenden Geschäftsjahr (bis Ende September) soll der bereinigte operative Gewinn den Vorjahreswert von 409 Millionen Euro weiter deutlich übertreffen.

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