Erfurt/Bad Sulza (dpa/th) – Angebote für einen Fastenurlaub sind in Thüringen nach Einschätzung von Tourismusverbänden eher dünn gesät. «In den Kurorten ist das eher ein relatives Nischenprodukt», sagte die Geschäftsführerin des Thüringer Heilbäderverbandes, Melanie Kornhaas, auf Anfrage. «Das wird wohl eher auf Privatebene organisiert.» Zu den Orten mit Fastenangeboten gehören nach ihren Angaben etwa Masserberg, Bad Lobenstein und das Kloster Donndorf (Kyffhäuserkreis) mit der dort beheimateten ländlichen Heimvolkshochschule. Die Thüringer Tourismus GmbH (TTG) verwies auf ein Fastenhotel in Tambach-Dietharz. Über die TTG selbst sei Fastenurlaub nicht buchbar, sagte eine Sprecherin.
Bei spezialisierten Fasten-Anbietern wie der Heimvolkshochschule oder dem Kloster Volkenroda (Unstrut-Hainich-Kreis) allerdings ist die Nachfrage groß. In Volkenroda endete am Sonntag ein Fastenkurs, der den Angaben zufolge ausgebucht war. Die Ländliche Heimvolkshochschule im Kloster Donndorf hat jährlich 30 Fastenkurse im Angebot, wie die Leiterin Monika Scherer sagte. «Sie sind so gut wie immer ausgebucht.» Klassische Fastenurlauber kommen nach ihren Beobachtungen zumeist aus der Mittelschicht und gehören zur Altersgruppe der über 50-Jährigen.
Für die Anbieter sind Fastenkurse Scherer zufolge mit einem gewissen organisatorischen Aufwand verbunden. Benötigt würden etwa fachkundige Kursleiter, die Erfahrungen beim Umgang mit körperlichen und psychischen Begleiterscheinungen des Fastens hätten.
In den christlichen Kirchen wird derzeit die vorösterliche Fastenzeit begangen. Auch bei vielen Nichtchristen ist es populär geworden, in diesen 40 Tagen auf Fleisch, Süßigkeiten oder Alkohol zu verzichten.