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Tourismusbranche zuversichtlich für 2023 – mehr Buchungen

In Corona-Zeiten lag der Tourismus auch in Rheinland-Pfalz darnieder. Nun ist die Branche wieder optimistisch. In hektischen Zeiten suchten viele Menschen Entschleunigung, findet Wirtschaftsministerin Schmitt. Das biete das Land.

Die in der Corona-Pandemie arg gebeutelte rheinland-pfälzische Tourismusbranche schaut angesichts gestiegener Buchungszahlen im ersten Quartal optimistisch auf das Jahr 2023. Von Januar bis März habe das Buchungsaufkommen auf der landesweiten Buchungsplattform um 40 Prozent über dem Niveau des Vorjahres gelegen, berichtete die Geschäftsführerin der Naheland Touristik GmbH, Katja Hilt, stellvertretend für alle touristischen Regionen im Land am Mittwoch in Mainz. Dieses Niveau sei 2022 Jahr erst Ende April erreicht worden.

Schon 2022 habe sich nach dem Ende der Corona-Einschränkungen gut entwickelt, berichtete Stefan Zindler, Geschäftsführer von Rheinland-Pfalz Tourismus. Reisen würden wieder frühzeitiger geplant. Die Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) sagte, nach herausfordernden Jahren stünden die Zeichen wieder auf Optimismus.

Nach kürzlich vorgelegten Zahlen des Statistischen Landesamtes wurden 2022 rund 7,9 Millionen Gäste gezählt – über 60 Prozent mehr als 2021, aber 13 Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Bei den Übernachtungen kletterte der Wert 2022 auf 21,1 Millionen, das waren noch 8,5 Prozent weniger als 2019.

Im Städtetourismus sei das Niveau von vor der Pandemie weitgehend wieder erreicht, sagte Norbert Käthler, Geschäftsführer der Trier Tourismus und Marketing GmbH. Er sprach von einem «sensationellen zweiten Halbjahr» 2022. Individualtouristen seien schneller wiedergekommen als Gruppentouristen, und bei den individuell reisenden Menschen sei die Wertschöpfung höher als bei Gruppen.

Käthler sieht unter anderem einen Trend hin zu sogenannten «Bleasure-Reisen» – einer Mischung aus Geschäfts- (Business) und Vergnügungsreise (Pleasure). Mancherorts werde nach einem geschäftlichen Aufenthalt eine weitere Nacht rabattiert angeboten, um privat noch etwas von der Stadt sehen zu können. Im Städtetourismus werde stark an der Verzahnung der Angebote in Stadt und Umland gearbeitet. «Der Städtetourismus hat sich in den letzten drei Jahren wirklich neu erfunden», sagte er.

Sorgen bereitet der Mangel an Arbeitskräften. Zindler zufolge fehlt es an vielen Ecken in der Gastronomie und Hotellerie – überall, wo Service und Dienstleistungen angeboten würden, etwa auch auf Ausflugsschiffen. Käthler von Trier Tourismus und Marketing sagte: «Das Fachkräfte-Thema ist der Engpass-Faktor.»

Gäste ins Land locken sollen unter anderem zwei Werbekampagnen – eine 2022 gestartete, die sich 30 Höhepunkten in Rheinland-Pfalz widmet, und eine, die in Rheinland-Pfalz erlebbare Urlaubsmomente in den Fokus rückt – vom Stand-Up-Paddling auf der Lahn bis zum Blick auf Weinberge nach einer Wanderung. Das Land finanziert die zwei von der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH betreuten Kampagnen mit rund 630 000 Euro. Das 2020 gestartete Marketing-Programm «Rheinland-Pfalz.Gold» soll bald in neuer Form daherkommen, der Relaunch wird Schmitt zufolge am 19. April vorgestellt.

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