Waren/Neubrandenburg (dpa) – Taucher an der Mecklenburgischen Seenplatte protestieren gegen eine landesweite Verschärfung der Tauchvorschriften. Taucher mit Atemgeräten sollen ab sofort eine Erlaubnis einholen, bevor sie ihrer Freizeitbeschäftigung in einem der vielen Seen nachgehen, wie der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mitgeteilt hatte. Das sehe das neue Landeswassergesetz in Mecklenburg-Vorpommern vor. Bisher sei das Tauchen «nicht erlaubnispflichtig» gewesen.
«Tauchen mit Atemgerät gehörte bisher zum Gemeingebrauch der Seen und daher war eine extra Erlaubnis nicht erforderlich», sagte der Leiter der Abteilung Tauchen beim Müritzsportclub Waren, Roger Mader, der Deutschen Presse-Agentur. Es könne nicht sein, dass es zu immer mehr Einschränkungen im Freizeitbereich komme und dadurch auch berufliche Existenzen bedroht würden.
Nach zunächst vorliegenden Informationen solle diese Regelung landesweit im Binnenland, aber nicht an der Ostsee gelten. Mader kritisierte besonders scharf, dass mit keinem der Tauchvereine im Vorfeld darüber gesprochen worden sei. Taucher wüssten genau, an welchen Stellen und zu welchen Zeiten sie tauchen gehen, wie zum Beispiel nicht in Naturschutzgebieten. Das Ganze sei aber auch ein spontanes Freizeitvergnügen, das manchmal wetterabhängig sei. Da könne man nicht vorher noch einen Antrag stellen. In Kürze solle es ein Treffen aller Betroffenen geben und auch Umweltverbände wollen gegen diese Regelung vorgehen, sagte Mader.
Im Landestauchverband MV, bei dem am Freitag in Rostock niemand zu erreichen war, sind rund 1100 Taucher organisiert. An der Seenplatte gehen auch Hunderte Tauchsportler aus anderen Bundesländern ihren Hobbys nach.