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Strom für alle Fälle: Die passende Powerstation finden

München/Berlin (dpa/tmn) – Ohne Strom funktioniert wenig. Denn auch Haushalts- oder Gartengeräte, die mit einem Akku betrieben werden, müssen irgendwann mal an die Steckdose. Und was ist mit Musik, Fernsehen oder Gaming, wenn man mit dem Wohnmobil unterwegs ist? Verfügen Gartenlaube oder Camper nicht über einen Stromanschluss, können sogenannte Powerstations helfen.

Unter dem Begriff Powerstation werden tragbare, wiederaufladbare Stromspeicher zusammengefasst, die in unterschiedlichen Größen erhältlich sind. «Sie sind sehr beliebt, weil sie eine Vielzahl an Lademöglichkeiten besitzen und durch ihre kompakte Bauweise vielseitig einsetzbar sind», sagt Lisa-Marie Karzick von Online-Magazin «Inside-digital.de».

Die tragbaren Akkus seien oft nicht größer als eine Getränkekiste und wiegen – je nach Leistung –  zwischen fünf und sieben Kilo. Aufgeladen werden kann eine leere Powerstation über eine normale Steckdose, Solarstrom oder auch den 12-Volt-Anschluss im Auto, so Karzick weiter.

Genügend Saft – etwa beim Camping oder Stromausfall

Nützlich ist eine Powerstation nahezu überall. «Das reicht vom Campingplatz über die Baustelle bis zur Wohnung. Denn man kann damit praktischerweise auch Wohn- und Arbeitsbereiche mit Strom versorgen, in denen es keine Steckdose gibt und wo ein Verlängerungskabel für eine Stolperfalle sorgen würde», sagt Philipp Sussmann vom Technikportal «Techstage.de».

Einige Modelle könnten sogar die Aufgabe einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) übernehmen, sodass bei einem Stromausfall angeschlossene Geräte weiter funktionierten. «Das kann zum Beispiel bei medizinischen Geräten oder auch in der Aquaristik interessant sein», sagt Sussmann.

Und im Gegensatz zu den handlichen Powerbanks, die noch ausreichend Strom für ein Smartphone oder Tablet liefern, sind Powerstations auch in der Lage, ein komplettes mobiles Homeoffice über Stunden unter Strom zu halten. Bei manchen Gartengeräten jedoch kann der Saft schon schneller versiegen, wie Stiftung Warentest bei einem Vergleichstest von elf Powerstations («test», Ausgabe 8/2023) ermittelte.

So schneiden Powerstations bei der Stiftung Warentest ab

Wie weit der Strom tatsächlich reicht, darüber entscheiden die Leistungsdaten. «Wir haben Powerstations mit bis zu 700 Watt getestet, damit lässt sich eine kleine Stichsäge oder eine Bohrmaschine rund eine Stunde lang betreiben», sagt Jonas Schönfelder von Stiftung Warentest. Noch leistungshungrigere Geräte wie Kaffeemaschine, Elektrogrill, Wasserkocher oder Föhn funktionierten hingegen nicht. Ein kleiner Ventilator dagegen lief 15 Stunden, eine Kühlbox rund sechseinhalb Stunden.

Fünf von elf getesteten Powerstations erhielten von der Stiftung Warentest die Note «gut», fünf weitere die Note «befriedigend». Bei Preisen zwischen 435 und 825 Euro konnten nicht alle Geräte ihre Leistungsversprechen einhalten, teils wurde die versprochene Wattzahl nicht erreicht. Zur Abwertung führte aber auch die Geräuschkulisse. «Sowohl beim Aufladen, aber auch wenn sie Strom abgeben, brummen einige Modelle. Speziell, wenn viel Strom fließt», sagt Schönfelder.

Wer auf eine leistungsstärkere Powerstation setzen will, um mehr Strom nutzen zu können, sollte bedenken, dass dies direkten Einfluss auf das Gewicht hat. «Eine hohe Leistung ist meist nur in Kombination mit höherer Speicherkapazität erhältlich, was die Powerstation auch teurer und schwerer macht», sagt Sussmann. Im Zweifel sei ein Modell mit optional anschließbaren Zusatzakkus die bessere Wahl.

Über diese Features sollten Powerstations verfügen

Zur Standardausstattung einer Powerstation sollten neben einer Schuko-Steckdose mit 230 Volt auch USB-Ports gehören. „Vor allem mehrere USB-C-Anschlüsse sind von Vorteil. Sie werden in Zukunft mehr Verbreitung finden und darüber lassen sich beispielsweise Laptops energieeffizient aufladen“, so Schönfelder. Hintergrund ist der geringere Wandlungsverlust, da der Strom beim USB-Laden nicht von Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt werden muss.

Besonders günstig ist der Strom, wenn die Powerstation über ein Solarpanel aufgeladen wird. «Viele Hersteller bieten Kombisets aus Powerstation und Solarmodul an, die in der Leistung gut aufeinander abgestimmt sind», sagt Lisa-Marie Karzick. Wer sich ein anderes Solarpanel dazu kaufe, sollte darauf achten, dass die Modulleistung zur Ladekapazität der Powerstation passt. Allerdings dauert das Aufladen mit der Kraft der Sonne auch länger. Vor allem, wenn die Powerstation viel auf dem Campingplatz zum Einsatz kommt, kann diese Variante aber eine gute Lösung sein.

Der Markt an Powerstations ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen und die Auswahl vor allem für Laien teils unübersichtlich. Lisa-Marie Karzick rät daher zu einer «gesunden Portion Misstrauen» bei der Internetsuche nach dem passenden Gerät. Speziell, wenn Angebote deutlich günstiger im Vergleich zu Konkurrenzprodukten seien.

Verpflichtend für geprüfte Geräte sei das CE-Kennzeichen. Bei neuen, unbekannten Firmen aus Asien könne es zudem mit dem Produktsupport schwierig werden. «Ich würde lieber etwas mehr Geld in das Produkt einer Firma investieren, die schon länger besteht», rät Karzick.

Fazit – gute Ergänzung, aber kein Notstromaggregat

Zusammengefasst ist eine Powerstation eine sinnvolle Ergänzung, sollte jedoch nicht mit einem Notstromaggregat gleichgesetzt werden. «Eine Powerstation ist primär ein Stromspeicher. Bei einem Notstromaggregat mit Verbrennermotor hingegen steht bei vollem Tank sofort eine hohe Leistung auch für einen längeren Zeitraum zur Verfügung», erklärt Sussmann den Unterschied. Beide Systeme können aber gut in Kombination miteinander funktionieren, denn über das Notstromaggregat kann die Powerstation wieder aufgeladen werden.

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