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Skihersteller Völkl rechnet trotz milden Winters mit Umsatzzuwachs

Zu den eindrücklichsten Bildern dieses Winters gehören die von Skifahrern auf schmalen, weißen Kunstschneestreifen inmitten grüner Wiesen. Bei Deutschlands einzigem großen Skihersteller bleibt man trotz des hierzulande schwachen Winterbeginns zuversichtlich.

Milde Temperaturen, zuletzt kaum Niederschlag und schmelzende Schneereste – dennoch laufen in etlichen Skigebieten Deutschlands die Lifte. Und bei Deutschlands einzigem großen Skihersteller – der Marke Völkl aus dem niederbayerischen Straubing – läuft trotz des durchwachsenen Winters die Produktion nach eigenen Angaben auf vollen Touren. Der Klimawandel sei sicherlich die größte Herausforderung, die seine Branche, aber auch die Gesellschaft, meistern müsse, sagt Jonathan Wiant, seit 2021 Präsident der Firma Völkl Marker Dalbello.

Angst um die Zukunft des Skisports verspüre er aber nicht. «Es ist klar, dass diese Entwicklung mit hohen Plusgraden im Januar nicht gut ist», sagt Wiant. Furcht wäre aber die falsche Herangehensweise, ebenso wie zu große Gelassenheit.

Werksleiter Franz Ederer berichtet von einem Umsatzrekord im vergangenen Jahr. Konkrete Zahlen nennt das Unternehmen nicht. 2022 habe Völkl gut 60 Prozent mehr Ski gebaut als im Vorjahr. Für 2023 geht er von einem weiteren Umsatzplus aus. Mehrere Hunderttausend Paar Ski gingen laut Ederer jährlich vom Band des Unternehmens, das vor 100 Jahren gegründet wurde. 430 Mitarbeiter sind am Produktionsstandort Straubing beschäftigt.

Der Schneefall Anfang Dezember habe Kunden in Deutschland und Mitteleuropa zum Kauf von Skiausrüstungen animiert, sagt Wiant. Die wärmere Periode über Weihnachten bis in den Januar hinein habe diesen Trend gebremst, jedoch der neuerliche Schneefall den Handel wieder zuversichtlich gestimmt. Wiant hat nicht nur den europäischen Markt im Blick: Während hier im November und Dezember zunehmend weniger Schnee falle, gebe es unter anderem in den USA starke Schneefälle und niedrige Rekordtemperaturen zu verzeichnen.

Die Folgen der Corona-Pandemie wirkten sich in der Produktion noch immer aus. Die Lieferzeiten für Metall, Holz oder Glas seien deutlich länger als früher. Hinzu kämen höheren Stromkosten. Noch eine Corona-Folge gibt es: den Trend zum Skitourengehen. Der halte nach wie vor an, sagt Firmenchef Wiant. Schon zuvor habe das Unternehmen in diesem Segment in die Entwicklung investiert und somit die erhöhte Nachfrage abfedern können.

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