Lissabon (dpa) – Das Kabinenpersonal der portugiesischen Fluggesellschaft Tap tritt in der kommenden Woche in einen siebentägigen Streik. Die bereits im Dezember angekündigte Arbeitsniederlegung für den Zeitraum vom 25. bis 31. Januar wurde am Donnerstagabend auf einer Vollversammlung der Flugbegleiter-Gewerkschaft SNPVAC bestätigt. Dabei wurde ein neuer Vorschlag der Unternehmensleitung mit großer Mehrheit zurückgewiesen, wie Tap und SNPVAC mitteilten. Tap habe 12 der 14 Forderungen akzeptiert, erklärte ein Gewerkschaftssprecher. Das Kabinenpersonal fordert unter anderem mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen.
Tap teilte mit, der Streik werde zur Streichung von 1316 Flügen führen und rund 156 000 Passagiere treffen. Die vom Ausstand verursachten Kosten würden sich auf mindestens 48 Millionen Euro belaufen. Ein zweitägiger Streik im Dezember habe bereits acht Millionen Euro gekostet.
Die 1945 gegründete Tap hat als größte Fluggesellschaft Portugals etwa 6600 Mitarbeiter – rund 2000 weniger als vor Ausbruch der Pandemie. Schwarze Zahlen schrieb das Unternehmen zuletzt 2017. 2020 und 2021 gab es jeweils Rekordverluste von 1,2 Milliarden und 1,6 Milliarden Euro. Die linke Regierung kündigte im vorigen Jahr an, man wolle das Unternehmen wieder privatisieren. Der Staat hatte 2020 wieder die Kontrolle über Tap übernommen.