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Sepp ist abgeblattert

Joseph Blatter hat seinen Rücktritt als Präsident des Fußball-Weltverbandes FIFA angekündigt. Das gab der 79 Jahre alte Schweizer bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in Zürich bekannt.

Zürich (dpa) – Das FBI soll auch gegen den scheidenden FIFA-Präsidenten Joseph Blatter ermittelt haben. Das berichtet die «New York Times» unter Berufung auf Ermittler. Auch der US-Fernsehsender ABC hat diese Informationen und beruft sich auf Personen, die mit dem Fall vertraut seien. Was die Ermittlungen ergeben haben oder ob sie andauern, ist nicht bekannt. Das FBI kommentiert die Berichte nicht.

Die Top-Sponsoren Coca-Cola und Visa haben den Rückzug von FIFA-Präsident Joseph Blatter begrüßt.

„Die heutige Ankündigung ist ein positiver Schritt für das Wohl des Sports, des Fußballs und dessen Fans“, teilte der US-Getränkekonzern am Dienstag mit. Die Entscheidung werde dem Fußball-Weltverband helfen, die dringende Anpassung seiner Strukturen zu vollziehen. Coca-Cola ermahnte die FIFA erneut, entschieden zu handeln, um das Vertrauen derer zurückzugewinnen, die den Sport und den Fußball lieben.

„Dies ist ein wichtiger erster Schritt, um das öffentliche Vertrauen wieder aufzubauen, doch mehr Arbeit ist nötig“, erklärte die US-Kreditkartenfirma Visa. Der Rücktritt Blatters zeige, dass die FIFA eingesehen habe, dass fundamentale Reformen notwendig seien. „Wir erwarten, dass die FIFA sofort Maßnahmen ergreift, um sich mit den Problemen innerhalb der Organisation zu befassen.“ Es gehe um Transparenz, Integrität und Fair Play.

Beide Unternehmen hatten den Druck auf die FIFA nach dem neuerlichen Skandal um Korruptionsvorwürfe in der vergangenen Woche erhöht. Visa hatte am Donnerstag gedroht, sein Sponsoring zu überdenken.

Auch der südkoreanische Automobilhersteller Hyundai übte Kritik und betonte, die Lage genau zu beobachten. Die drei Unternehmen zählen neben Adidas und Gazprom zu den ständigen Marketingpartnern der FIFA. Der russische Energiekonzern will an seiner Unterstützung festhalten.

Der 79 Jahre alte Schweizer, seit 1998 an der FIFA-Spitze, steht wegen Korruptionsskandalen innerhalb der Organisation massiv in der Kritik.

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