Oldenburg (dpa/lni) – Der Seehundbestand bleibt hoch: In diesem Sommer wurden vom Flugzeug aus 8912 Tiere im niedersächsischen Wattenmeer gezählt. Das sind knapp 200 Seehunde mehr als 2022, wie das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) am Donnerstag mitteilte. Die ersten Flugzeuge für das Seehundmonitoring waren Anfang Juni, die letzten Ende August gestartet.
Meeressäuger seien «ein wichtiger Bioindikator für den einzigartigen Lebensraum Wattenmeer», sagte Laves-Präsident Eberhard Haunhorst. Anzahl und Gesundheitszustand ließen Rückschlüsse auf die Wasserqualität und den Fischbestand zu. Das Staupevirus hatte zuletzt vor 20 Jahren den Seehundbestand bedroht.
In den Pandemiejahren 2020 und 2021 waren zwischen Elbe und Ems mehr als 10 000 Seehunde gezählt worden. Das lag nach Angaben des Laves zum einen an den optimalen Wetterbedingungen während der Geburts- und Aufzuchtphase. Vor allem aber hatte der coronabedingte eingeschränkte Tourismus sich positiv auf den Tierbestand ausgewirkt. Die Seehunde waren wesentlich weniger von Menschen gestört worden. Störungen können dazu führen, dass Jungtier und Mutter voneinander getrennt und die Jungen nicht mehr ausreichend ernährt werden.