Kraftvoll strahlt die vom Stararchitekten Lord Norman Foster entworfene Brücke im traditionellen Falunrot, eine Referenz an die Farbe, in der seit Ende des 16. Jahrhunderts schwedische Landhäuser gestrichen werden.
Was auf der linken Seite nach mehr oder weniger sozialem Wohnungsbau aus den 1960er Jahren aussieht, ist das Södersjukhuset, ein weißer Krankenhochhauskomplex auf Felsen, die während der Jahre 1937 bis 1944 nach Plänen der Architekten Hjalmar Cerderström und Hermann Imhäuser errichtet wurden – in Kriegszeiten konnte man Patienten in Sicherheitsräume in den Felsen evakuieren.
Immer wieder passieren uns einige der rund 700.000 Freizeitboote, die in der Schipperhochsaison zwischen Mai und September 80.000 Kilometer schwedische Küste, Seen und Kanäle nutzen. Leider sind nur noch etwa zehn Prozent davon traditionelle Holzboote – die Liebhaber bemühen sich aber darum, zumindest die Prachtstücke im Land zu halten.
Nach der Johanneshovsbron und der Skansbron münden wir in eine Seestraße vor dem Stadtteil Södra Hammarbyhamnen. Hammarby Sjöstad war vor der Stockholmer Olympia-Bewerbung Anfang der 1990er Jahre ein schadstoffbelastetes Industriegebiet. Der Stadtrat beschloss, die Altlast ökologisch vorbildlich umzugestalten. Nach Abschluss des Stadtbauprojektes 2018 sollen hier in 11 000 Wohnungen 20 000 Bürger nachhaltig leben.
Nachdem sich der Kanal zum Hammerby-See geöffnet und wieder verengt hat, treiben wir auf den Danviksfelsen und die 11,8 Meter lange, klappbare Brücke zwischen dem Ostende Södermalms und den Stadtteil Nacka mit zwei Herrenhöfen aus dem 18. Jahrhundert, Svindersvik und Stora Nyckelviken, dem Kulturzentrum Dieselverkstaden, dem Designhotel „J Nacka Strand“ und schönen Jahrhundertwendehäusern in Saltsjöbaden sowie dem Naturschutzgebiet Velamsund und Hellasgården.