Berlin (dpa) – Der Schnee fällt, die zweite Adventskerze brennt und die Weihnachtspost hat geöffnet: Anfang Dezember sieht es vielerorts in Deutschland schon recht weihnachtlich aus. Vor allem im Osten brachte das Wochenende winterliches Wetter. Für das Ski-Vergnügen muss dennoch mancherorts etwas nachgeholfen werden.
In Berlin fiel am Samstag feiner Schnee und hinterließ – zumindest kurzzeitig – eine dünne weiße Schicht auf den Straßen. Minusgrade und Schneefall verwandelten auch Teile Sachsens in eine Winterlandschaft. In Leipzig lagen etwa acht Zentimeter Schnee. In Niedersachsen konnten sogar erste Schneemänner gebaut werden.
Das Winterwetter barg jedoch auch Gefahren für den Verkehr. In Brandenburg kam am Samstagmorgen ein Autofahrer auf der A24 bei einem Unfall ums Leben. Auf dem Flughafen im sächsischen Schkeuditz sorgte am Freitag der kräftige Schneefall für Wartezeiten.
An dem grauen Wetter der vergangenen Tage dürfte sich so schnell auch nicht viel ändern. «Das Wolkenmeer am Himmel scheint aktuell grenzenlos zu sein und die Wetterlage ist weiterhin festgefahren», sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Samstag.
Um auch bei wenig Aussicht auf Neuschnee in die Ski-Saison zu starten, hilft man etwa in Sachsen etwas nach. «Wir haben die Schneekanonen an diesem Wochenende angeworfen», sagte der Chef der Fichtelberg Schwebebahn, René Lötzsch. Der Auftakt in Sachsens größtem alpinen Skigebiet sei für den 16. Dezember geplant. «Wenn es die Wetterbedingungen bis dahin zulassen».
Mit zwei Skiliften begann am Wochenende im Sauerland schon die Saison. Die ersten Skifahrer sausten auf den freigegebenen Pisten talwärts. «Der Anfang ist gemacht», sagte eine Sprecherin des Skiliftkarussells im nordrhein-westfälischen Winterberg am Samstag.
Auch an der Zugspitze zogen Skifahrer ihre ersten Schwünge. An Deutschlands höchstem Berg (2962 Meter) begann schon am Freitag die Saison. Vor allem Stammgäste nutzten bei insgesamt eher trübem Wetter die Chance auf erste Abfahrten in knapp 3000 Metern Höhe.
Etwas besinnlicher, aber durchaus geschäftig geht es derweil in Himmelpforten, Nikolausdorf und Himmelsthür zu. In den drei niedersächsischen Weihnachtspostämtern sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer wieder dabei, Tausende von Briefen zu beantworten. Nicht wenige kommen auch aus dem Ausland, sogar aus Kanada, den USA und China.
Und auch auf den Weihnachtsmärkten ist man im Advent angekommen. Rund zwei Wochen nach dem Start ziehen die Schausteller zumindest im Nordosten eine positive Zwischenbilanz. «Unterm Strich gesehen kann man sagen, die Kollegen sind zufrieden», sagte der Vorsitzende des Schaustellerverbands Mecklenburg-Vorpommern, Lothar Welte. Tagsüber halte kaltes Wetter die Menschen noch etwas ab. «Aber in den Abendstunden, da sind die Besucher wieder da.»
Dann dürfte hier und da auch ein ganz bestimmtes Lied zu hören sein: Denn wie schon 2021 und 2020 ist auch in diesem Jahr der Weihnachtsong «All I Want for Christmas Is You» von Mariah Carey auf Platz eins der Charts geklettert – zum zehnten Mal in der 28-jährigen Geschichte.