Heringsdorf/Anklam (dpa) – Die bei Urlaubern beliebte Ostsee-Insel Usedom (Vorpommern-Greifswald) bleibt weiter eine Hochburg beim Diebstahl von Elektrorädern. Von 550 in diesem Jahr gestohlenen Fahrrädern waren 347 Räder mit Motorantrieb, wie eine Sprecherin der Polizei am Mittwoch in Anklam sagte. Damit habe sich die Zahl der gestohlenen E-Bikes im Vergleich zu 2021, als 161 E-Räder wegkamen, mehr als verdoppelt. Das gelte auch für den Schaden. Der Gesamtschaden für alle verschwundenen Räder zwischen Heringsdorf und Peenemünde bis Ende November 2022 liege bei 1,2 Millionen Euro. Davon entfallen eine Million Euro – rund 80 Prozent – auf E-Räder.
Die Anklamer beobachten diese Entwicklung auf der zweitgrößten Ostseeinsel Deutschlands – parallel zur Zunahme der E-Fahrräder am gesamten Radverkehr im Nordosten – schon seit 2017. Auf Usedom werden regional gesehen die meisten modernen Räder entwendet, was Ermittler unter anderem auf die Nähe zu Osteuropa zurückführen. Der E-Bike-Anteil am Gesamtschaden hatte 2019 noch bei 50 Prozent und 2021 bei 65,9 Prozent gelegen.
Häufig würden die motorisierten Zweiräder an Strandaufgängen, vor Supermärkten und in Innenstädten entwendet. Relativ sicher sind sie nach Angaben des Landeskriminalamtes dagegen in abgeschlossenen Räumen in Hotels und auf Campingplätzen. Allerdings gab es auch Fälle, wo Abstellräume in einer Hotel-Tiefgarage im Süden der Insel gezielt aufgebrochen wurden.
Die Arbeit der Polizei auf Usedom trug aber auch Früchte: Waren 2021 nur neun Tatverdächtige gefasst worden, waren es 2022 schon 25. Als wichtige Regel, um einen Diebstahl möglichst zu vermeiden, nennt das LKA immer wieder, den Akku auch im Urlaub nicht an den Rädern zu lassen. Dies verringere das Diebstahlrisiko deutlich.