Im September endet die Reise der Ausstellung “Goldene Straße” in der Studien- und Wissenschaftsbibliothek des Bezirks Pilsen. Impuls für die Einrichtung der wissenschaftlichen Universalbibliothek war die Gründung der Pilsener Hochschulen nach dem Krieg – der medizinischen Fakultät der Karlsuniversität, der Hochschule für Maschinenbau und Elektrotechnik und der pädagogischen Fakultät. Seit der Neueinteilung der Bezirke im Jahr 2001 untersteht die Bibliothek dem Bezirk Pilsen. Der Bücherfundus umfasst 1,65 Millionen Medien.
Pilsen/Plze? (168 000 Einwohner) ist nach Prag und Nürnberg die drittgrößte Station der Goldenen Straße. Bereits in der Bewerbungsphase zu Europas Kulturhauptstadt 2015 feierte der Amberger Kulturverein Bohéme mit dem Reiseführer “Goldene Straße” und einer Wanderausstellung Pilsen als eine Metropole am Goldenen Schnitt der europäischen Kaiserroute.
Am Zusammenfluss der vier Flüsse Mže, Radbuza, Úhlava und Úslava hatte das goldene Kreuz des Mittelalters große strategische Bedeutung als Knotenpunkt wichtiger Handelsstraßen – neben der Ost-West-Tangente durchquerten auch Händler aus Italien über Regensburg Richtung Norden eines der vier Stadttore.
Start und Ziel ist Pilsen
Start und Ziel der “Ausstellung in Bewegung – Goldene Straße” unter den Schirmherren Vladimír Špidla, ehemaliger Ministerpräsident der Tschechischen Republik, und Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly war im Mai 2010 und wird im September 2015 die Stadt Pilsen sein.
Der bayerisch-böhmische Kulturverein Bohème schickte die “Goldene Straße” auf Wanderschaft: Großformatige Fotos, Texte, Skulpturen, Lesungen, Event-Begegnungen durchliefen von 2011 bis heute markante Stationen auf der Goldenen Straße und schufen eine Vorstellung vom goldenen Faden der Region: Unter anderem gastierte sie in Amberg, Wernberg, Bärnau, Marienbad, Bor, Nürnberg, Waldsassen, Nabburg, Regensburg, Man?tín/Rabstejn, Cheb, Weiden, Neustadt/Waldnaab, Eslarn, Floß, Vohenstrauß, Sokolov und Sulzbach-Rosenberg.
Ausstellung in Bewegung
Zwischen 2006 und 2009 bereisten die Autoren einen Korridor von etwa 50 Kilometern um die Magistrale von Nürnberg nach Prag. Dabei entstanden neben Bände füllenden Aufzeichnungen Tausende von Aufnahmen: herrliche Landschaften, triste Industriewüsten, prunkvolle Architektur, verfallene Stadthäuser, Großstadtbeben und Dorfleben – die Topographie einer bayerisch-böhmischen Grenzerfahrung.
Die Ausstellung tourte mit wechselnden Themen und verschiedenen Künstlern bis heute als Porträt einer Kultur- und Naturregion durch die Lande. Die Fotografien der Autoren Shana Ziegler, Michael Jaugstetter, Harald Bäumler und Jürgen Herda verteilen sich auf die für die Goldene Straße charakteristischen Themenblöcke Burgen und Schlösser, Dientzenhofer & Söhne, Marktplätze und Metropolen, Böhmische Dörfer und bayerische Landschaften, Kunst und Ornamente sowie “Jüdische Kultur an der Goldenen Straße”.
Medien sind nicht alles, aber ohne Medien ist alles nichts: Das Medienhaus “Der neue Tag” begleitete alle KulTouren und porträtierte auf diese Weise die schönsten Sehenswürdigkeiten entlang der Goldenen Straße.