Köln (dpa) – Etwa 10 000 Menschen seien am Versammlungsort im Stadtteil Deutz eingetroffen, hatte die Polizei kurz vor Beginn der türkischen Kundgebung berichtet. Die Veranstalter hatten insgesamt 30 000 Menschen erwartet. Thema ist der vereitelte Militärputsch in der Türkei. Eine von den Veranstaltern geplante Zuschaltung von Erdogan auf einer Großleinwand war angesichts der aufgeheizten Stimmung schon im Vorfeld verboten worden. Der türkische Sportminister Akif Cagatay Kilic wollte persönlich nach Köln kommen, um bei der Kundgebung zu reden.
Seit dem Putschversuch Mitte Juli sind in der Türkei nach Regierungsangaben 18 000 Menschen festgenommen worden. Sie sollen Verbindungen zur Gülen-Bewegung haben, die von der Regierung für den Staatsstreich verantwortlich gemacht wird.
Demo von Rechtsextremen aufgelöst
Die Polizei hat am Sonntag eine Demonstration von Rechtsextremen in Köln aufgelöst. Per Lautsprecherdurchsage forderten die Beamten die rund 250 Rechten auf, den Platz vor dem Hauptbahnhof zu räumen, da sie gegen Auflagen verstoßen hätten. Nach letzter Absprache mit der Polizei sollten die Teilnehmer der Demonstration, die unter anderem von der Splitterpartei Pro NRW organisiert worden war, nur eine Standkundgebung abhalten. Stattdessen machten sich Teilnehmer – darunter laut Polizei auch gewaltbereite Hooligans – allerdings doch zu einem Marsch bereit. Der ursprünglich angemeldete Demonstrationszug der Rechtsextremen sollte direkt an der türkischen Kundgebung vorbeiführen, zu der bis zu 30 000 Menschen erwartet wurden.