Goldene StraßePrahaTschechien

Prags jüdische Alhambra

Wer den mit großer Kuppel eingewölbten Zentralraum der Spanischen Synagoge in der V?zenská 1 betritt, den blendet die goldene Pracht der Stuckarabesken und Ornamente an Wänden und Decke nach dem Vorbild der spanischen Alhambra. Die pompöse Orgel auf einer der drei Emporen passt sich dem üppigen Ornat ihrer Umgebung an. Auch die Fenster wollen hier nicht zurückstehen und wetteifern mit ihren bemalten Scheiben um die Aufmerksamkeit der Besucher.

Die Spanische Synagoge und die goldene Pracht ihrer Stuckarabesken und Ornamente an Wänden und Decke nach dem Vorbild der spanischen Alhambra.

Franz-Kafka-Statue mit Spanischer Synagoge im Hintergrund.

Die heute profanierte Synagoge wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als jüngstes jüdisches Gotteshaus Prags im maurischen Stil an Stelle der ältesten – nicht mehr erhaltenen Synagoge Prags – der 1867 abgerissenen Altschul nach Plänen des Architekten Ignaz Ullmann erbaut. Das Interieur konzipierte Josef Niklas, Antonin Baum und Bed?ich Münzberger verliehen ihr den reichen, ornamentalen Schmuck.

Als Lager missbraucht
Die deutschen Besatzer untersagten ab 1941 den Gottesdienst und missbrauchten das Gebäude als Lager für Gegenstände aus enteignetem jüdischen Besitz. Ab 1955 wurde die Synagoge vom Jüdischen Museum verwaltet. 1994 wurde sie der jüdischen Gemeinde zurückerstattet und umfassend restauriert. Heute ist hier eine ständige Ausstellung über neuere jüdische Geschichte in Böhmen und Mähren zu sehen.

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