Ratgeber

Pflege und die passende Mütze: Was dem Haar im Winter hilft

Aachen/Frankfurt (dpa/tmn) – Kälte und trockene Heizungsluft im Wechsel, Mützen, die unsere Haare platt drücken: Der Winter ist oft nicht die allerbeste Jahreszeit für die Frisur.

Doch mit ein paar Kniffen kann man Haare auch in der kalten Jahreszeit in Form halten – und vor Schäden schützen. Das raten Experten.

Was hilft gegen fliegende Haare?

Viele kennen es: Die Haare stehen auf einmal wie kleine Antennen ab – und lassen sich kaum mehr bändigen. Besonders oft passiert das, wenn man die Mütze absetzt. Denn durch die Reibung, die dann entsteht, laden sich Haare nicht selten elektrostatisch auf – vor allem wenn sie sehr trocken sind. Das Problem: Warme Heizungsluft im Winter trocknet die Haare zusätzlich aus.

Birgit Huber vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) rät dann zu Haarpflegeprodukten, «die das Haar und die Kopfhaut mit viel rückfettenden Substanzen und intensiven Pflegewirkstoffen versorgen». Zusätze wie Panthenol in Shampoos oder im Conditioner beugen ihr zufolge einer weiteren Austrocknung der Haare vor.

«Noch reichhaltiger sind Kuren, die das Haar intensiv pflegen, brüchige Stellen im Haar kitten und die Haarstruktur wieder glätten», so Huber. Besonders effektiv seien diese, wenn es an den Haaren etwas wärmer ist. Am besten packt man die Haare also unter ein Handtuch und lässt die Kur darunter mehrere Minuten einwirken. «Alternativ gibt es auch Tuchmasken, deren Pflegewirkstoffe in einem Vlies stecken, das direkt auf das Haar aufgelegt wird», so Huber.

Friseurmeister Antonio Weinitschke vom Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks hat einen SOS-Tipp, wenn die Haare wieder einmal fliegen: zu Feuchtigkeitssprays greifen. «Dann sprüht man da einmal kurz einen Nebel drauf, geht mit den Händen drüber und dann entlädt sich das Haar wieder – und fliegt nicht mehr.»

Außerdem sinnvoll bei trockenem Haar: beim Föhnen eine niedrige Temperatureinstellung wählen.

Was sollte man beim Föhnen sonst noch beachten?

Um das Haar nicht zu strapazieren, rät Weinitschke, immer von der Kopfhaut aus in Richtung der Spitzen zu föhnen. Der Grund: Die Schuppenschicht der Haare. Deren Zellen liegen dachziegelartig übereinander. «Wenn Sie jetzt dagegen föhnen, rauen Sie das Haar auf», erklärt Weinitschke. «Und dann schädigen Sie es auch von innen, weil die Hitze ins Haar geht.» Ein optischer Nachteil: Das Haar wirkt schnell stumpf.

Föhne man hingegen in Wuchsrichtung der Haare, schließe sich die Schuppenschicht, so Weinitschke. «Und dann glänzt das Haar.»

Außerdem sinnvoll: vor dem Föhnen einen Hitzeschutz aufs Haar geben, beispielsweise in Sprayform. «Die Sprays legen sich schützend um das Haar und verhindern so ein Austrocknen», erklärt Birgit Huber. Zudem enthielten viele Sprays Inhaltsstoffe wie Öle oder Aloe-Vera, die das Haar zusätzlich pflegten.

Weinitschke empfiehlt zudem, mit einer Düse vorne am Föhn zu arbeiten, «weil ich dann gezielter den Luftstrom einsetze». Außerdem: den Föhn nicht zu lange auf ein und dieselbe Haarpartie halten. «Dafür sind die Föhne zu warm.»

Wie hält die Frisur unter der Mütze?

Das kommt natürlich auf die Frisur an. Will man platte Haare vermeiden, rät Antonio Weinitschke jedenfalls, die Haare vor dem Aufsetzen der Mütze mit den Fingern gegen den Wuchs «zu kämmen». «Dann bleibt vom Ansatz her mehr Volumen», auch wenn man die Mütze wieder absetzt, so der Friseurmeister.

Für Birgit Huber eine gutes Mittel gegen platte Mützen-Haare: Trockenshampoo direkt auf den Ansatz sprühen. Anschließend stylt man die Haare. «Wenn man die Mütze absetzt, einfach mit den Fingerspitzen eine kurze Kopfhautmassage machen, und schon ist das Volumen wieder da», so Huber.

Bei kurzen Haaren für sie «der ultimative Tipp»: eine kleine Menge Haarwachs in den Handinnenflächen aufwärmen, dann zügig in den Haaren verteilen und die Frisur stylen. «Wenn das Wachs ausgekühlt ist, bleibt es in der Form», so Huber. «Wenn die Mütze dann doch zu eng gesessen hat, kann man einzelne Partien zwischen den Fingern wieder leicht erwärmen und seine Frisur noch mal nachstylen.»

Wie sehr die Frisur unter der Mütze leidet, hängt übrigens auch von der Art der Mütze ab, die man trägt. Enge Beanies sind etwa weniger frisurfreundlich als locker sitzende Baskenmützen.

Mützen aus hartem Stoff können bei häufigem Tragen zudem die Struktur der Haare schädigen. Stichwort: Reibung. Friseurmeister Weinitsche rät deshalb zu Mützen, die mit einem eher glatten Stoff gefüttert sind, der die Haare nicht anraut.

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