Berlin (dpa) – Nach einer Umfrage im Auftrag des Anbieters Löwen-Entertainment hat zwar mehr als ein Drittel der Befragten in den vergangenen zwölf Monaten im Internet an einem illegalen Glücksspiel um Geld, Poker/Black Jack/Baccara, Roulette oder einem Automatenspiel teilgenommen. Aber nur fünf bis sieben Prozent seien sich bewusst, dass Online-Glücksspiele zumeist illegal sind.
In Deutschland sind weitgehend die Bundesländer für die Regulierung von Lotterien, Sportwetten oder Kasinospielen zuständig. Für die meisten Glücksspiele gilt nach wie vor ein staatliches Monopol. Lediglich für private Sportwettenanbieter wurde der Markt geöffnet. Online-Glücksspiel ist verboten, denn der Staatsvertrag sieht keine bundesdeutschen Online-Casino-Lizenzen vor. Nur einige Ausnahmen mit einer Lizenz aus Schleswig-Holstein sind beschränkt zugelassen.
Im Oktober hatten die Ministerpräsidenten der Länder zwar eine Reform des seit Jahren umstrittenen Glücksspielstaatsvertrages beschlossen – etwa für die Vergabe von Sportwetten-Lizenzen. Aber zu boomenden illegalen Online-Angeboten hieß es nur unverbindlich, man wolle dagegen vorgehen. Die deutschen Glücksspielregeln stoßen regelmäßig auch bei der EU-Kommission auf Kritik.
«Dem Verbot von Online-Glücksspiel liegen Wunschdenken und mangelnder Realitätssinn zugrunde», kritisierte Daniel Henzgen von Löwen-Entertainment. «Das Verbot exportiert Steuereinnahmen und Arbeitsplätze von Deutschland ins Ausland.» Der Jugend- und Spielerschutz im Internet werde gleich mit abgeschafft.