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Oder-Fischbestand nach Umweltkatastrophe stark zurückgegangen

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Der Bestand der Fische in der Oder hat als Folge der Umweltkatastrophe vom vergangenen Sommer um bis zu Zweidrittel abgenommen. Das zeigten wissenschaftliche Untersuchungen zum Zustand des deutsch-polnischen Grenzflusses in diesem Frühjahr. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) bezeichnete die Situation als «bedrückend». Sie sagte am Montag im Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin, die Zeit dränge, um den hohen Salzgehalt in der Oder zu verringern, der wahrscheinlich aus dem polnischen Bergbau stamme. Bislang sei hier in Polen aber «kein Paradigmenwechsel zu erkennen».

Lemke informierte sich am Montag im Forschungsinstitut IGB über die bisherige Schadensbilanz nach der Umweltkatastrophe und die Erholung der Fischbestände. Die Sorge ist seit Monaten in Politik und Wissenschaft groß, dass sich das massenhafte Fischsterben aus dem vergangenen August in diesem Sommer wiederholt.

Die Wissenschaftler des IGB forschen mit Millionen Fördermitteln zum Zustand der Oder und der Brackwasseralge Prymnesium parvum. Vor allem in der Strommitte der Oder hätten die Fischbestände um 53 bis 67 Prozent abgenommen, sagte der IGB-Experte Christian Wolter nach Befischungen in dem Fluss.

Hoher Salzgehalt, Niedrigwasser, hohe Temperaturen und das Gift der Algenart Prymnesium parvum, die auch Goldalge genannt wird, gelten als Ursachen für das massenhafte Fischsterben. Laut neuesten Angaben des IGB-Wissenschaftlers Wolter verendeten laut Schätzungen rund 1000 Tonnen Fische. Die Zahlen liegen höher als bisher angenommen, denn viele Fische konnten nicht vom Ufer abgesammelt werden, da sie etwa auf den Flussgrund sanken, wie es hieß.

«Es gibt eine gewisse Beunruhigung, dass die Situation an der Oder der vom vergangenen Sommer ähnelt», sagte der IGB-Vizedirektor Thomas Mehner. Von März bis Juni dieses Jahres sei die Algen-Konzentration in der Oder auch stark gestiegen, sagte Projektleiter Martin Pusch.

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