Schwerin (dpa/mv) – Die anhaltende Trockenperiode im Frühsommer hat sich auch auf die Wasserstände von Seen, Flüssen und Kanälen in Mecklenburg-Vorpommern ausgewirkt. Doch sind die Folgen des lange Zeit fehlenden Regens offenbar nicht ganz so gravierend wie etwa in der Elbe, die derzeit extrem wenig Wasser führt. Wie ein Sprecher des Umweltministeriums in Schwerin am Montag mitteilte, liegen die Wasserstände im Nordosten zum Teil zwar deutlich unter dem sogenannten Mittelwasser. Doch habe das auf die Schiffbarkeit der vor allem für den Tourismus wichtigen Wasserstraßen bislang kaum Einfluss.
An den großen Seen des Landes und den Staustufen sei mittels dosierter Abflüsse gut gewirtschaftet worden, hieß es. Abgegeben werde nur der ökologische Mindestabfluss. Davon profitierten nun Müritz-Elde-Wasserstraße, Müritz-Havel-Wasserstraße und die in Schwerin beginnende Störwasserstraße. Wie aus dem Pegelportal hervorgeht, liegt der Wasserstand an der Müritz bei Waren aktuell fünf Zentimeter unter dem Mittelwert, am Schweriner See 12 Zentimeter unter dem dortigen Mittelwasser. Die Müritz-Elde-Wasserstraße weist bei Eldena kurz vor der Mündung in die Elbe exakt den mittleren Wasserstand auf. Die Elbe selbst führt bei Dömitz 1,57 Meter weniger Wasser als im Mittelwert.
Laut Umweltministerium reichten die gelegentlichen Niederschläge der jüngsten Vergangenheit gerade aus, um Wasserentnahmen aus Flüssen und Seen nicht zu versagen. An der Warnow, die für die Trinkwasserversorgung Rostocks wichtig ist, sei der Durchfluss aber bereits spürbar gesunken. Ähnliches sei auch an der Tollense bei Neubrandenburg zu registrieren. Vor allem an den Flussläufen in Vorpommern seien die Wasserstände niedrig. Im benachbarten Bundesland Brandenburg wurde die Nutzung von See- oder Flusswasser etwa zum Gießen oder Beregnen bereits örtlich untersagt.
Wie das Umweltministerium in Schwerin weiter mitteilte, spielt an heißen Sommertagen die Verdunstung eine wesentliche Rolle. An einem sonnigen Tag könne dadurch der Wasserstand eines Sees um fünf Millimeter sinken. Im Einzugsgebiet des Schweriner Sees kämen so etwa 370 000 Kubikmeter zusammen, was dem monatlichen Trinkwasserverbrauch der Landeshauptstadt entspreche.