Prag/Rejstejn (dpa) – Das tschechische Grenzgebiet zu Bayern ist um eine Attraktion reicher: Das Umweltministerium in Prag hat in der Gegend um die Stadt Rejstejn einen neuen nationalen Geopark ausgewiesen. Das teilte ein Sprecher am Freitag mit. Der Geopark «Könglicher Böhmerwald» (Kralovska Sumava) umfasst Teile des Künischen Gebirges. Dieses ist aus Quarziten und Glimmerschiefern aufgebaut – und nicht wie sonst in der Region üblich aus Granit oder Gneis. Tschechien verfügt damit über elf nationale Geoparks, welche die Erdgeschichte erlebbar machen sollen.
Die Initiative ging vom Naturschutzverband in Rejstejn aus, wo der Geopark auch seinen Sitz hat. Die Stadt liegt knapp 25 Kilometer östlich von Zwiesel (Landkreis Regen). Der neue Geopark überschneidet sich teilweise mit dem Nationalpark und dem Landschaftsschutzgebiet Böhmerwald sowie dem Naturpark Kochanov. Die Devise heiße daher Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organisationen, sagte der interimshalber zuständige Minister Marian Jurecka.
Besucher sollen nicht nur mehr über die geologische Entwicklung der Landschaft erfahren, sondern etwa auch über die historische Förderung von Gold oder die Entwicklung der Glasherstellung in der Region aufgrund der Quarzvorkommen. Es gibt bereits erste sogenannte Geopunkte mit Informationstafeln. Zudem werden Führungen mit Experten durch die Natur angeboten.