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Neuer Chef im Müritz-Nationalpark will naturnahen Tourismus fördern

Abgeschiedene Waldseen, röhrende Hirsche, seltene Vögel - im Müritz-Nationalpark gehen viele Naturfreunde ihren Passionen nach. Den naturnahen Tourismus will der neue Leiter Ulf Zimmermann auch fördern - und Kompromisse suchen.

Der neue Leiter des Müritz-Nationalparks, Ulf Zimmermann, will den naturnahen Tourismus weiter fördern. «Tourismus ist wichtig, gerade für ländliche Regionen», sagte Zimmermann, der das Amt im April angetreten hat, der Deutschen Presse-Agentur in Hohenzieritz. Outdoor-Aktivitäten lägen im Trend, man müsse aber auch sehen, dass in einem Schutzgebiet nicht alles möglich sei. «Wichtig ist, sich gegenseitig wertzuschätzen», sagte der 52-Jährige, der über viel Erfahrung im Schutzgebietstourismus verfügt.

Unter seiner Führung sollen zusammen mit Tourismusanbietern der Region, wo möglich, Kompromisse gefunden werden, wie auch in den vergangenen 30 Jahren. Mit rund 320 Quadratkilometern sei der Müritz-Nationalpark sehr groß. Er besteht aus zwei Teilgebieten: Dem größeren Ostufer der Müritz und dem kleineren Teil Serrahn östlich von Neustrelitz (Mecklenburgische Seenplatte).

Zimmermann wuchs in Siegen in Nordrhein-Westfalen auf, studierte Forstwissenschaft und war in Schutzgebieten in der Schweiz, Bulgarien und Deutschland tätig. Zuletzt leitete er den Nationalpark Sächsische Schweiz, wo rund 3,5 Millionen Besucher im Jahr gezählt wurden. Im Müritz-Nationalpark wird die Gästezahl im Jahr auf rund 500 000 geschätzt, darunter viele Radler.

«Wichtig ist, dass man bei der Entwicklung des Schutzgebietes den Tourismus mitnimmt», sagte Zimmermann zu seinen Plänen. Der Müritz-Nationalpark war 1990 aus mehreren für die Bevölkerung gesperrten DDR-Staatsjagdgebieten und einem Truppenübungsplatz der Roten Armee an der Mecklenburgischen Seenplatte hervorgegangen. Er betreibt sieben Info-Stellen an Nationalparkzugängen, die am besten besuchte liegt in Federow bei Waren an der Müritz.

Von 1994 bis 2017 wurde die Forstnutzung in Etappen aufgegeben. Es gibt auch Sperrzonen, in die kein Besucher hinein soll. Das Schutzgebiet ist nach eigenen Angaben der größte Wald-Nationalpark in Deutschland und etwa so groß wie die Region München. In beiden Teilgebieten brüten See- und Fischadler, Kraniche, Rohrdommeln sowie andere Vogelarten, zudem sind etliche seltene Insekten- und Pflanzenarten zu finden. Der 268 Hektar große Buchenwald bei Serrahn steht seit 2011 unter Schutz als Weltnaturerbe der Unesco. In MV gibt es zwei weitere Nationalparks an der Ostseeküste. 

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