Wacken (dpa) – Nach dem am Dienstag verkündeten Anreisestopp für Besucher des Wacken-Festivals mit Fahrzeugen haben bereits angereiste Teilnehmer Kritik geäußert. «Das ist ganz schön kacke. Da hätte man sich schon besser vorbereiten können, allein schon weil es seit Wochen bekannt war, dass es regnen wird», kritisierte Alicia aus Landshut die Organisation des Heavy-Metal-Festivals. Sie mache sich Sorgen, dass das Festival auch noch abgesagt werde.
«Mir wäre es sogar recht, wenn es noch abgesagt wird», sagte Malte aus dem Ahrtal. Die Festival-Planer hätten gewusst, wie das Wetter ist. «Die hätten das viel früher stoppen können.» Deswegen sei er sauer.
Angesichts des verschlammten Geländes hatten die Festival-Veranstalter am Dienstag einen drastischen Anreisestopp für Festivalbesucher mit Fahrzeugen bis Festivalende erlassen. «Wir sind sehr traurig, diese schwere Entscheidung – zum ersten Mal in der Geschichte des W:O:A – treffen zu müssen», teilten sie mit. Durch den vielen Regen der vergangenen 24 Stunden und den schlechten Zustand der Camping- und Veranstaltungsflächen sowie der Zuwege könnten keine Fahrzeuge mehr auf das Gelände gelassen werden.
«Deshalb sind sämtliche Metalheads in Kraftfahrzeugen aller Art angehalten, ihre Reise nach Wacken abzubrechen oder gar nicht erst anzutreten», teilten die Veranstalter mit. Es werde aber versucht, Fahrzeuge, die sich bereits in unmittelbarer Nähe zum Festivalgelände befänden, auf das Gelände zu bringen.
«Nicht ganz zu Ende gedacht und nicht optimal kommuniziert», kritisierte auch Michael aus München diese Angaben der Veranstalter. Es sei unklar, was mit «unmittelbarer Nähe» gemeint wäre.
Ein anderer Besucher äußerte aber auch Verständnis für die Veranstalter. Es tue ihm unheimlich leid für alle, die sich seit Wochen bis Monaten vorbereitet hätten, sagte Rolf aus dem Sauerland. «Das ist ja ein Riesen-Event und man ist machtlos der Sache gegenüber».
Die Veranstalter gaben zunächst nicht bekannt, wie viele der 85 000 erwarteten Besucher bereits vor Ort sind. Informationen zum Umgang mit den knapp 300 Euro teuren Tickets sollen laut Veranstalter so schnell wie möglich folgen.
Bereits am Montag hatten die Veranstalter gebeten, die Anreise nach Möglichkeit nach hinten zu verschieben. Der Dienstag gilt als einer der Hauptanreisetage. Mittwoch beginnt das Festival offiziell.