München (dpa/tmn) – Bis Freitagnachmittag gearbeitet. Husch, husch die Koffer vollgestopft, hinten ins Auto geworfen und mit den Kindern die Größe der mitreisenden Plüschbärfamilie ausgehandelt. Dann nur noch volltanken und ab in den Skiurlaub? Nein, bitte nicht.
Schon gar nicht, wenn zum normalen Gepäck noch Skier oder andere sperrige Ladung ins Auto kommt. Egal, ob Reisekoffer oder Wintersportutensilien: Unsachgemäß verstaut, werden sie schnell zu potenziell tödlichen Gefahr. Bei einem harten Abbremsmanöver oder einem Frontalcrash können ungesicherte Gegenstände durchs Auto fliegen und laut ADAC mit einem Vielfachen ihres Gewichts aufschlagen.
Fest verzurrt und gut gesichert
Das ist auch der Grund, warum Skier, Schlitten und Co. im Auto mit Zurrgurten verspannt werden sollten. Die Rückenlehnen kann man zusätzlich idealerweise mit einem Holzbrett sichern. Das verhindert, dass die Lehnen im Fall eines heftigen Crashs von den nach vorne schnellenden Skiern durchbohrt werden.
Als Faustregel für das Gepäck rät der ADAC, schwere Dinge ganz nach unten und Teile, die schwerer als 25 Kilo sind, nicht hinter besetzte Sitzplätze zu packen. Skistiefel wiederum stehen gut im Fußraum hinter den Vordersitzen.
Auf leeren Rücksitzen lassen sich zum Beispiel Rucksäcke verstauen und mit den Sicherheitsgurten fixieren. Aber auch wenn die Sitze ganz leer bleiben, schließt man die Gurte – denn das kann die Stabilität der Lehnen erhöhen, so der ADAC. Die Lehnen lässt man nach Möglichkeit auch hochstehen. Sie dienen als so als schützende Trennwand.
Sonderfall Skisack
Einige Autos haben einen Skisack. Der kann sich vom Kofferraum aus durch eine Durchreiche am hinteren Mittelsitz nach vorn ausbreiten, wenn die Skier von hinten dort eingeschoben werden. Der Vorteil: Kein Mehrverbrauch durch Skier auf dem Dach. Der Nachteil: Weniger Platz im Innenraum.
Platz ist das Stichwort: Muss viel mit, reicht der Laderaum oft nicht aus. Dann muss die Ladung «außerhalb» mitfahren. Sperrige Dinge wie die Skier sind dort laut ADAC ohnehin besser aufgehoben.
Ab in die erste Etage: Skiträger und Dachbox
Mit einer Dachbox bleibt mehr Platz im Innenraum – dafür erhöht sich der Brennstoffverbrauch. Wenngleich eine Dachbox aerodynamischer gestaltet ist als ein klassischer Skiträger fürs Dach.
Beim Beladen der Box gilt: Schwere Gegenstände gehören in den vorderen Bereich. Dabei wichtig: Das maximal zulässige Gewicht der Box selbst und auch die maximale Dachlast des Autos (Bedienungsanleitung).
Vorbereitung alpiner Betrieb
Zur Vorbereitung der Winterreise gehört auch, die Autotechnik kältefit zu machen. Das fängt bei der Bereifung an. Was bei etwaigen Auslandsreisen im Zielland für gesetzliche Regelungen gelten, halten Autoclubs wie der ACE oder ADAC online parat.
Auch folgende Punkte sollten abgehakt werden:
- Beleuchtung in Ordnung?
- Scheibenwischer noch gut? Wenn sie schmieren, austauschen.
- Noch genügend Frostschutz in der Scheibenwaschanlage?
- Reicht der Frostschutz im Kühler noch, und ist die Batterie noch okay? Da hilft eine Werkstatt mit einem Kurzcheck schnell weiter.
- Die Gummidichtungen von Türen und Hauben sollten gegen Einfrieren behandelt werden, etwa mit entsprechenden Pflegestiften.
- Reifendruck des geladenen Autos gemäß Betriebsanleitung erhöhen.
Mit Vorsicht und etwas Übung: Fahren auf Eis und Schnee
Wer noch nicht so viel Autofahr-Erfahrung auf Schnee hat, sucht sich vielleicht einen freien Platz zum Üben, wo man niemanden gefährdet. «Da sollte ich mal ausprobieren, wie das Auto auf Schnee reagiert», sagt Vincenzo Lucá von Tüv Süd. «Wie fühlt es sich an, wenn schon beim Antippen des Bremspedals das ABS reingeht?»
Das typische geräuschvolle Pumpen des Bremspedals sollte einen aber nicht überraschen und den Fuß vom Pedal nehmen lassen – sondern im Gegenteil: «Voll draufbleiben.» Denn mit ABS bleibt das Auto auch beim Bremsen lenkbar, da es ein Blockieren der Räder verhindern soll.
Am besten lässt man es mit vorausschauendem, vorsichtigem Fahren aber gar nicht so weit kommen.