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Mit 76 auf der Piste: Dieser Schweizer l(i)ebt das Skifahren

Er ist Mitte 70 und eine Legende im Schweizer Skiort Engelberg. Denn Heinrich «Heini» Giesker hat eine Sucht: das Skifahren. Er steht täglich auf den Brettern und gibt Vollgas. Wie macht er das nur?

Mit Mitte 70 noch jeden Tag Skifahren. Das ist das Leben von Heinrich Giesker.

Auf die Frage, wie oft er fährt, antwortet der Schweizer: «Du musst fragen, wann ich nicht fahre.» So lange die Skisaison am Titlis in seiner Heimat Engelberg läuft – und das ist von Oktober bis Mai – stehe er eigentlich jeden Tag auf den Brettern, sagt er.

Und der 76-Jährige mit dem schönen Spitznamen «Schneeflöckli» zieht durch: Ins Tal fährt er immer erst, wenn das Skigebiet schließt.

Wir haben ihn nach seinem Fitnessgeheimnis gefragt. Der lockere Schweizer ist natürlich per Du.

Frage: Heinrich, Du wirst in Engelberg als Höhenmeter-Millionär bezeichnet. Wie oft fährst Du Ski?

Heinrich Giesker: Eigentlich jeden Tag. Ich habe noch eine Wohnung in Luzern, da muss ich alle zwei, drei Wochen mal nach dem Rechten schauen. Aber sonst bin ich immer auf den Ski.

Und dann fährt man halt je nach Wetter: Wenn es schöner Pulverschnee ist, geht es früh los bis abends spät. Nonstop. Das ist einfach im Kopf drin, das macht Spaß und bis jetzt geht es immer noch.

Frage: Du bist 76 Jahre alt. Hast Du ein Fitnessgeheimnis, dass Dich auch in diesem höheren Alter noch so durchziehen lässt?

Giesker: Das ist einfach eine Routine, im positiven Sinne. Eine Routine, die man nicht verändern sollte, solange es geht. Wenn man das gesundheitlich noch machen kann, sollte man das endlos tun, oder? Irgendwann meldet sich der Körper automatisch mit den Defiziten, nach denen man sich richten muss. Da muss der Kopf dann halt bereit sein.

Ich mache zum Beispiel jeden Morgen meine Übungen. Weil dann weiß ich immer, wo ich stehe. Auch bei mir kommt es vor, dass ich nicht so im Strumpf bin, wie man sagt. Also dass ich ein bisschen schwächle. Das weiß ich nach den Übungen und dann kann ich es etwas gemächlicher und langsamer angehen lassen. Und dann kommt‘s automatisch, da ist man wieder in seinem Rhythmus drin. Man darf dann, wenn man so ein bisschen ein Defizit spürt, aber erstmal nichts überstürzen.

Mein wichtigster Rat: rausgehen, positiv denken. Einfach nur schon die frische Luft, in der Natur zu sein, das ist ein Erfolgsrezept. Und wenn einem irgendwie Zweifel kommen wegen einer sportlichen Betätigung, dass man nicht mehr so mag oder fit ist: probieren! Und nicht meinen, es müsse gehen wie vor zehn Jahren. Einfach sich bewegen und positiv denken, dann geht alles viel besser.

Frage: Deine Devise ist ja: Immer bis zum Pistenschluss fahren. Du lässt nichts liegen. Warum?

Giesker: Das muss sein. Das ist im Kopf drin. Da kann es schneien, Nebel haben, Kälte, das muss einfach sein. Ich bin der Letzte. Ich bin nicht immer der Erste, außer bei schönen Verhältnissen. Da bin ich schon morgens früh dran. Aber wenn es mal schlechteres Wetter hat, sage ich mir: «Nun habe ich sieben Tage die Woche Zeit, da muss es nicht schon am Morgen um acht Uhr sein.»

Aber sagen wir mal: Der Letzte auf der Piste werde ich bleiben, solange meine Beine mich tragen.

ZUR PERSON: Heinrich Giesker ist im Schweizer Skiort Engelberg bekannt wie ein bunter Hund. Der 76-Jährige bekam von der örtlichen Seilbahn-Gesellschaft den Titel Höhenmeter-Millionär verpasst, weil er so viele Kilometer auf und neben der Piste abreißt. Vor seiner Pension war Giesker in der Modebranche tätig und führte mit Geschäftspartnern eine Bekleidungsfirma.

Die Tatsache, dass er immer in heller Kleidung unterwegs ist, brachte ihm den Spitznamen «Schneeflöckli» ein.

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