Frankfurt/Main (dpa/tmn) – Mischkulturen, bei denen verschiedene Gemüse, Kräuter oder auch Sommerblumen an einem Ort angepflanzt werden, können Vorteile haben. Die Nachbarpflanzen können sich etwa gegenseitig beim Schutz gegen Krankheiten und Schädlinge unterstützen. Darauf weist der Industrieverband Agrar (IVA) hin.
Eine dichte Bepflanzung hilft außerdem gegen Unkraut. Und durch eine geschickte Platzierung von Pflanzenarten mit unterschiedlichen Wuchshöhen und Wurzeltiefen kann man den Platz im Garten besser nutzen.
Düngebedarf und Größe im Blick behalten
Wichtig ist dafür allerdings, dass man Pflanzen kombiniert, die tatsächlich zueinanderpassen, also vergleichbare Standortvorlieben haben und ähnlich gedüngt werden.
Außerdem sollte man darauf achten, wie hoch und wie schnell die Pflanzen wachsen. Schließlich lassen sich manche Gemüsepflanzen dafür Zeit, andere Arten nehmen hingegen schon nach kurzer Zeit viel Raum ein. Am besten wirft man deshalb beim Pflanzenkauf einen Blick aufs Etikett – und achtet bei einer Ausrichtung gen Süden darauf, dass man von klein nach groß pflanzt. Sonst nehmen die größeren Nachbarn schon nach den ersten Wachstumsphasen den kleineren die Sonne weg.
Gute Nachbarn in einer Mischkultur sind laut IVA etwa:
• Erdbeeren, Lauchgewächse, Studentenblume (Tagetes)
• Gurken, Erbsen, Strauchbasilikum
• Kohlarten, Dill und Bohnen, Bohnenkraut
• Kartoffeln oder Tomaten, Kapuzinerkresse, Ringelblumen oder Studentenblumen
• Radieschen, Möhren und Salat
• Erdbeeren, Borretsch, Spinat, Radieschen und Salat
Studentenblumen neben Lauch pflanzen
Nachbarn, mit denen alle Pflanzen gut zurechtkommen, sind Endivien, Feldsalat, Möhren, Spinat, Zucchini und Mangold. Kohl profitiert von Sellerie als Nachbar. Denn der vertreibt dem IVA zufolge mit seinem Duft Kohlblattläuse und Kohlfliegen. Bohnenkraut schützt Bohnen vor der Schwarzen Bohnenlaus. Und Zucchini sind zwar bei Schnecken beliebt. Pflanzt man aber Kapuzinerkresse nebenan, halten sich die Tiere demnach fern.
Regina Fischer vom IVA hat einen weiteren Kombinationstipp: «Erdbeeren, Lauch, Erbsen oder auch Salat werden oft von Nematoden heimgesucht.» Sie sollten deshalb am besten neben Studentenblumen gesetzt werden, die von den Nematoden gemieden werden.
Salat und Petersilie vertragen sich nicht
Auf manche Mischungen im Beet verzichtet man hingegen besser. Bohnen sollte man etwa nicht mit Fenchel, Knoblauch, Zwiebeln oder Erbsen zusammensetzen. Denn sie sind anfällig für die gleichen Krankheiten – und nehmen sich gegenseitig den Platz weg.
Salat und Petersilie harmonieren ebenfalls nicht gut: Die Petersilie sondert einen Stoff ab, der den Salat vorzeitig zur Blütenbildung treibt. Erbsen sind keine guten Nachbarn für Tomaten. Zum einen aus Platzgründen. Zum anderen vertragen Tomaten die Wurzelausscheidung der Erbsen nicht. Sie können dadurch verkümmern. Und wer Erdbeeren pflanzt, verzichtet besser auf Kohl direkt daneben. Denn der Kohl zieht Kohlfliegen an, die für die Wurzeln der Erdbeeren gefährlich werden können.