Mainz (dpa/lrs) – Knapp ein Jahr nach dem Beginn des Projekts «Working Family» zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in der Gastronomie hat sich die Zahl der daran beteiligten Betriebe von 25 auf 42 Betriebe erhöht. Das teilte die Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern (IHK) in Rheinland-Pfalz am Donnerstag mit. Die Personalmisere sei nach dem Krieg in der Ukraine und der damit verbundenen Energiepreisexplosion die zweitgrößte Sorge in der Gastronomie, sagte der Hauptgeschäftsführer der IHK Trier, Jan Glockauer.
Etwa ein Drittel der Mitarbeiter hätten wegen der Folgen der Corona-Pandemie der Branche den Rücken gekehrt, fügte er hinzu. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) bezeichnete die angespannte Personalsituation als den «Flaschenhals» bei der Rückkehr der Gastronomie zu alter Stärke wie vor der Corona-Pandemie.
Um die dringend benötigten Fachkräfte und den Nachwuchs zu finden, wurde im vergangenen Oktober das Projekt «Working Family» gegründet, das Familienbetriebe im Gastgewerbe dabei unterstützt, Personal zu gewinnen und zu halten. Dazu gibt es unter anderem eine digitale Plattform mit einer Stellenbörse, praxisnahe Informationen aus beteiligten Betrieben über das Arbeitsumfeld für Menschen, die auf der Suche nach einer Stelle oder einem Ausbildungsplatz sind, und gemeinsame Schulungen. Mit knapp 30 weiteren Betrieben bestehen laut IHK derzeit Kontakte über einen möglichen Beitritt in dem Netzwerk.
Generell sieht Wirtschaftsministerin Schmitt sehr gute Perspektiven für den Tourismus in Rheinland-Pfalz. «Die Menschen haben das Bedürfnis nach Sicherheit und Entschleunigung», sagte sie. Dafür habe Rheinland-Pfalz «genau das richtige Angebot».