Deutschland

Mehr Risiko am Wochenende

Patienten, die am Wochenende auf eine Intensivstation kommen, sterben mit höherer Wahrscheinlichkeit im Laufe ihres Klinikaufenthalts - zumindest in Österreich. Das schreiben Forscher um den Notfallmediziner Paul Zajic von der Medizinischen Universität Graz im Online-Fachjournal «Critical Care». Warum das so ist, könne die Studie aber nicht im Detail klären. Mögliche Gründe für diese Art von «Wochenend-Effekt» seien schlechtere personelle Ausstattung und ein höheres Arbeitspensum. Die österreichischen Forscher legen Wert darauf, dass ihre Ergebnisse nicht zwangsläufig auf andere Länder übertragbar seien. Ein deutscher Notfallexperte sieht bei kleineren Krankenhäusern in Deutschland aber ähnliche Probleme.

Wien (dpa) – Das Team um Zajic hatte in einer Analyse die Daten von rund 147 000 Patienten ausgewertet, die zwischen 2012 und 2015 auf 119 österreichischen Intensivstationen behandelt wurden.

In einem Isolierzimmer der Intensivstation des Universitätsklinikums Frankfurt am Main (Hessen) bedient Mediziner Christian Weber am 08.11.2016 eine Maschine zur Versorgung eines Intensiv-Patienten. Im Vordergrund stehen eine Dialyse- und Herz-Lungen-Maschine (l-r), an die der Patient angeschlossen ist. Auf der Intensivstation des Klinikums ist das Infektionsrisiko der Patienten mit multiresistenten Keimen am höchsten. Das Klikium hat deshalb am 08.11.2016 Maßnahmen zur interdisziplinären Versorgung von Infektionspatienten vorgestellt.

Insgesamt starben knapp 14 000 der erfassten Patienten noch während ihres teils mehrtägigen Aufenthalts auf der Intensivstation. Menschen, die an einem Wochentag eingeliefert wurden, traf es dabei deutlich seltener. So waren es bei Patienten, die an einem Mittwoch aufgenommen wurden, rund acht Prozent. Bei Einlieferung an einem Samstag oder Sonntag waren es jeweils mehr als 13 Prozent.

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