Madrid/Berlin (dpa) – Spanien hat Medienberichten zufolge zwei Transportmaschinen der Luftwaffe für die Evakuierung seiner Staatsbürger und einiger anderer Europäer und Lateinamerikaner aus dem Sudan nach Afrika geschickt. Einer der beiden Militärtransporter von Typ A400M sei bereits in Dschibuti am Horn von Afrika gelandet, berichteten der staatliche TV-Sender RTVE und andere spanische Medien am Freitag. Eine dritte Maschine desselben Typs sei in Spanien in Bereitschaft. Jedes der Militärflugzeuge könne mehr als 100 Menschen transportieren. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht.
Spaniens Außenminister José Manuel Albares hatte zuvor bei einem Besuch in Berlin lediglich gesagt, dass Militärflugzeuge seines Landes in Wartestellung gehalten würden, um so schnell wie möglich in die sudanesische Hauptstadt Khartum zu fliegen und mit der Evakuierung zu beginnen, sobald die Sicherheitslage das zulasse. Wann das der Fall sein könnte, lasse sich im Augenblick aber nicht sagen. Dschibuti liegt knapp 1200 Kilometer südöstlich von Khartum.
Im Sudan waren am Samstag Kämpfe zwischen den zwei mächtigsten Generälen des Landes und ihren Einheiten ausgebrochen. Dabei kämpft De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der mächtigen paramilitärischen Gruppe RSF. Die beiden führten das Land im Nordosten Afrikas mit rund 46 Millionen Einwohnern seit einem gemeinsamen Militärcoup im Jahr 2021. Seit Jahren soll die Macht an eine Zivilregierung übergeben werden.