Berlin (dpa/tmn) – Wer seine Computer-Tastatur an verschiedenen Orten nutzen will, will vermutlich kein sperriges Gerät schleppen. Klein und tragbar ist dann ein Pluspunkt. Schließlich soll das Keyboard ja leicht im Schrank oder der Tasche verschwinden.
Die Auswahl an Computer-Tastaturen zum Arbeiten ist groß – günstige Modelle gibt es schon für unter 20 Euro, teure Tastaturen können bis zu 200 Euro kosten. Aber worin liegt der Unterschied? Und für wen ist welches Modell das Richtige?
Fragen vor dem Kauf: Wichtige Vergleichskriterien
Natürlich kommt es auf das Schreibgefühl an. Das kann man nur durch Ausprobieren ermitteln. Um herauszufinden, welche Kriterien einem außerdem wichtig sind, kann man sich vor einem Kauf etwa folgende Fragen stellen:
- Ist mir wichtig, dass die Tastatur kabellos ist?
- Wofür ist die Tastatur gedacht? Lässt sie sich nicht nur mit dem Laptop, sondern auch mit dem Desktop, Tablet, Handy, einer Spielekonsole oder einem Smart-TV kombinieren?
- Ist die Tastatur mit Windows, Android, Apple kompatibel?
- Gibt es individuell programmierbare Funktionstasten?
- Kann man den Anstellwinkel der Tastatur verändern?
- Hat die Tastatur eine integrierte Handballenauflage?
- Gibt es eine integrierte Lautstärkeregelung?
- Will ich eine Hintergrundbeleuchtung für die Tasten?
- Ist Nachhaltigkeit ein Kaufkriterium – also ist die Tastatur aus recyceltem Kunststoff oder CO2-neutral produziert?
- Ist eine Mini-Tastatur für mich das Richtige?
Welches Modell ist für mich das Richtige?
Wer eine sehr handliche Tastatur sucht, kann nach Modellen ohne Kabel oder nach klappbaren Modellen suchen. Bei kabellosen Modellen ist entscheidend, wie weit die Verbindung reicht und wie diese zustande kommt – möglich ist das per Bluetooth oder per Funkstecker. Viele Tastaturen unterstützen auch beide Varianten.
Bluetooth ist praktisch bei Verbindungen mit dem Tablet oder einem Notebook. Viele Desktop-Rechner hingegen haben keinen Bluetooth-Funk. Da ist die Funkstecker-Variante nötig – dabei schließt man ein kleines externes Funkmodul an, das die Verbindung herstellt, auch USB-Dongle genannt.
Mini-Tastaturen haben meistens auch kein Kabel. Somit sind die leichten Modelle für unterwegs besonders gut geeignet. Allerdings ist die Nutzung dieser kleinen Tastaturen etwas Geschmackssache – und etwa für große Hände nicht unbedingt geeignet.
Zudem gibt es Tastaturen ohne Nummernblock, die besonders gut in die Tasche passen. Braucht man beim Arbeiten die Ziffern gar nicht oder selten, kann man so viel Platz auf seinem Schreibtisch gewinnen. Braucht man den Nummerblock nur daheim und nicht unterwegs, gibt es das praktische Zahlenfeld auch einzeln zu kaufen.
Kabellose Modelle im Test
Und was gibt der Markt so her und was davon taugt etwas? Das Technikmagazin «Chip.de» hat 17 Modelle getestet – darunter auch drei Tastaturen ohne Ziffernblock.
Gesamturteil: Drei Modelle bekamen die Bewertung «sehr gut», acht die Note «gut», sechs schnitten mit der Note «befriedigend» ab. Die drei Testsieger im Überblick:
- HP lag ganz vorn – das Modell (975 Dual-Mode Wireless keyboard) bekam das Testurteil 1,2. Ab 89 Euro verfügbar.
- Dicht gefolgt von Logitech (MX Keys) – mit der Testnote 1,3. Ab 130 Euro verfügbar.
- Auf Platz drei das Modell von Dell (KB700) – mit der Testnote 1,4. Ab 55 Euro verfügbar. (Stand der Preise jeweils: 31. Juli 2024).
Alle drei Modelle sind laut «Chip» solide verarbeitet und lassen sich mit bis zu drei Endgeräten koppeln. Alle haben einen Ziffernblock, aber keine Handballenauflage. Bei zwei Modellen kann man die Software auch ohne Registrierung nutzen. Die Tasten waren nur zum Teil programmierbar.
In dem «Chip»-Test zeigt sich aber auch: Wer etwas Abstriche bei der Qualität macht, kann auch günstig eine kleine Tastatur erjagen. Das Modell von Manhattan gibt es bereits ab 11 Euro – so wurde es zum Preistipp (Ultra Slim Dual-Mode Wireless Keyboard). Insgesamt schnitt das Modell im Test mit der Note 3,2 wegen schlechter Verarbeitung ab. Dafür ist die Tastatur klein, leicht und günstig.
Sparen im Set – gleich auch an die Maus denken
Übrigens: Besonders preiswert gibt es kabellose Tastaturen in Kombination mit Mäusen. Die «Computer Bild» hat gerade 21 solcher Sets getestet. Erkenntnis hier: Höherer Preis heißt in der Regel auch mehr Funktionen und bessere Ergonomie. Doch nicht immer. Auch im Preisbereich bis 50 Euro gibt es hier zwei Empfehlungen:
- Cherry Stream Desktop mit Maus (knapp 40 Euro) mit Testnote 2,3. Punktabzug gibt es für die Verwendung von Batterien statt Akkus.
- Rapoo 9300M mit Maus für knapp 31 Euro. Diese besonders kompakte Tastatur erhielt die Note 2,8. Punktabzug auch hier für Batterien statt Akkus.
Wichtig beim Kauf von Kombipaketen aus Tastatur und Maus: Die meisten Sets haben Mäuse, die sich mit der rechten wie der linken Hand gut benutzen lassen. Doch einige Maus-Modelle sind für Rechtshänder geformt.