Stadtlauringen (dpa/lby) – Der wegen Sanierungsarbeiten derzeit leere größte Stausee in Unterfranken wird wieder aufgestaut. Am Donnerstag wurde der Abfluss des Ellertshäuser Sees wieder geschlossen. Wasser sammelte sich aber nicht direkt: Der Stausee soll nur durch Niederschlag wie Regen und Schnee gefüllt werden. Badegäste können ihn wohl frühestens 2024 wieder nutzen.
Der normalerweise bis zu 16 Meter tiefe Stausee bei Stadtlauringen im Landkreis Schweinfurt ist seit Ende November nahezu wasserfrei. Die Fische wurden in einen Vorsee umgesetzt oder von Fischern vermarktet. Grund für die Sanierung ist unter anderem eine alte Leitung. Außerdem wird der See entschlammt. Dank einer neuen Grundsperre, einer Art Zwischendamm, kann mit der Wiederaufstauung bereits begonnen werden, obwohl die Sanierungen noch bis zum Frühjahr weitergehen sollen.
«Wir sind im Zeitplan und hoffen, dass wir einen feuchten Winter bekommen», sagte Leonhard Rosentritt vom zuständigen Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen der Deutschen Presse-Agentur. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) betonte anlässlich der Wiederaufstauung die Bedeutung von Wasserspeichern in Zeiten des Klimawandels. «Talsperren sind wahre Doppelkönner – sowohl für den Hochwasserschutz als auch für die Niedrigwasseraufhöhung», so Glauber laut Pressemitteilung.
Der Ellertshäuser See wurde in den 1950er Jahren als Stausee angelegt. Heute wird er auch für den Hochwasserschutz und als Naherholungsgebiet genutzt. Er ist so groß ist wie etwa 42 Fußballfelder und fasst laut Amt normalerweise 1,7 Millionen Kubikmeter Wasser. Zuletzt war der See 1983 geleert worden. Durch die neue Grundspeere muss er künftig bei Bauarbeiten nicht wieder vollständig abgelassen werden.